SPENDEN Kritik an Krombacher
Die Umweltorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) kommt erneut unter Druck wegen der Zusammenarbeit mit dem Bierbraukonzern Krombacher. Bis zum Endspiel der Fußballweltmeisterschaft am 9. Juli soll von jeder verkauften Flasche Bier jeweils ein Cent an den WWF, das Deutsche Kinderhilfswerk oder die Deutsche Knochenmarkspenderdatei abgeführt werden. Auf der Stuttgarter EnviComm, einer Fachkonferenz für Industrievertreter und Umweltverbände zur gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen, wurde die WWF-Aktion, die bereits 2002 rund 2,4 Millionen Euro für ein Regenwaldprojekt in Zentralafrika eingespielt hatte, als "Umwelt-Marketing" kritisiert. So sei auch der Einsatz der TV-Stars Günther Jauch oder des Fußballers Rudi Völler, über deren Honorierung nach Angaben von Krombacher "Stillschweigen der Kooperationspartner" vereinbart wurde, vor allem auf den Produktverkauf gerichtet und nicht auf ein dauerhaftes soziales oder gesellschaftliches Engagement. Die Kunden, die beim Getränkehändler, per Internet oder via SMS über den Spendenempfänger entscheiden können, lassen den Naturschutz zudem links liegen: Für den WWF mit dem Wappentier Panda entscheiden sich bislang nur ein Viertel der Spendenwilligen.