GESTORBEN Werner Hackmann
Werner Hackmann , 59. Fußball und Politik, das waren für den Sohn eines Tischlermeisters aus Hamburg-Altengamme zwei Welten, in denen "intrigiert und um Machtpositionen gerangelt und auch schon mal unterm Tisch zugetreten wird". Er musste es wissen. Denn bevor der Diplomkaufmann zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Fußball Liga (DFL) gewählt wurde, hatte er über 20 Jahre im Hamburger Rathaus gearbeitet, die letzten sechs davon als Innensenator. Der Sozialdemokrat setzte sich mit den Hausbesetzern in der Hafenstraße auseinander und verhinderte 1994 aus Angst vor Krawallen ein Länderspiel zwischen Deutschland und England an Hitlers Geburtstag. Im selben Jahr übernahm er die Verantwortung für ausländerfeindliche Übergriffe der Hamburger Polizei und zog sich aus der Politik zurück. Hackmann wurde 1999 hauptamtlicher Vorsitzender des Hamburger SV. Unter seiner Leitung wurde das marode Volksparkstadion in eine moderne Arena umgebaut. Im Dezember 2000 übernahm der schmächtige Kettenraucher den Chefposten der neugegründeten DFL, er trieb die wirtschaftliche Stärkung der Liga und ihre Unabhängigkeit vom Verband voran. Werner Hackmann starb am 28. Januar an den Folgen von Lungenkrebs.