GESTORBEN Freya Gräfin von Moltke
Freya Gräfin von Moltke , 98. Die Kölner Bankierstochter war erst 20, als sie 1931 die Liebe ihres Lebens heiratete: Helmuth James Graf von Moltke, einen Urgroßneffen des legendären preußischen Generalfeldmarschalls. Ihm hatte einst das niederschlesische Gut Kreisau gehört, und hier trafen sich zwischen Mai 1942 und Juni 1943 insgeheim mutige Frauen und Männer, um Widerstand gegen die Barbarei Hitlers zu leisten und ein freies, demokratisches Deutschland vorzubereiten. Der "Kreisauer Kreis", wie die Gestapo später die NS-Gegner nannte, war eine heterogene Gruppierung aus Adligen, Sozialdemokraten, Katholiken und Protestanten. Die promovierte Juristin Moltke organisierte diese Zusammenkünfte und unterstützte ihren Mann trotz der Lebensgefahr. Im Januar 1944 wurde der im NS-"Amt Ausland/Abwehr" tätige Moltke verhaftet und ein Jahr später in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Seine "Briefe an Freya", 1988 veröffentlicht, zählen zu den wichtigsten Zeugnissen des Widerstands im "Dritten Reich". Am Schluss schrieb er: "Wir werden gehenkt, weil wir zusammen gedacht haben." Freya Gräfin von Moltke starb am 1. Januar im US-Bundesstaat Vermont.