23.02.1998
KURDISTANHeimliche Allianz
Die militante türkisch-kurdische Untergrundorganisation PKK erhält Schützenhilfe aus Iran. Milizenchef Abdullah Öcalan handelte mit Hardlinern der iranischen Revolutionswächter ("Pasdaran") ein Geheimabkommen aus, das den von der türkischen Armee bedrängten PKK-Kämpfern erlaubt, bei Bedarf die iranische Staatsgrenze zu überqueren und sich bis zu acht Tagen im unbewohnten Grenzgebiet aufzuhalten. Der Deal, den die Pasdaran-Kommandeure angeblich ohne Mitbeteiligung der Teheraner Regierung absegneten, gestattet den PKK-Milizionären auch die Lagerung von Waffen und Munition. Mehrere hundert Angehörige der kurdischen Eliteeinheiten sollen bereits begonnen haben, zwei Stützpunkte mit Unterständen und Luftschutzbunkern auf iranischem Territorium zu errichten. Als Gegenleistung erwartet die Pasdaran-Führung von der PKK, die Aktivitäten der pro-iranischen Kurden-Miliz im Nordirak zu unterstützen.
DER SPIEGEL 9/1998
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