GESTORBEN Juan María Bordaberry
Juan María Bordaberry, 83. Der 1971 zum Präsidenten von Uruguay gewählte Politiker war ein Verräter an der Demokratie: Er rief 1973 die Generäle an die Macht und ebnete damit einer zwölf Jahre währenden brutalen Diktatur den Weg. Im Kampf gegen die linke Stadtguerilla Tupamaros ließen die Militärs Zehntausende ins Gefängnis sperren und foltern, rund ein Drittel der Bevölkerung des kleinen Landes ging ins Exil. Bordaberry, Sohn eines reichen Landbesitzers, verachtete die Parteien, er wollte einen autoritären "Neuen Staat" begründen - und verprellte auch die Streitkräfte. Nach drei Jahren ersetzten sie ihn durch einen anderen Zivilisten. Von seiner Ranch aus diente er den Militärs fortan als Agent der "Operación Cóndor", der geheimen Zusammenarbeit der Diktaturen von Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Paraguay und Uruguay bei der Verfolgung und Ermordung von Oppositionellen. Im Februar 2010 wurde er wegen mehrerer Morde an Oppositionellen und Verfassungsmissbrauchs zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Juan María Bordaberry starb am 17. Juli in Montevideo.