Roger Garaudy, 98. Als kritischer Marxist, der früh mit dem Stalinismus brach und den französischen Kommunismus mit einem christlich geprägten Humanismus zu versöhnen trachtete, erlangte der in Marseille geborene Philosoph hohes Ansehen unter Intellektuellen der bewegten sechziger Jahre. Nach seinem Ausschluss aus der KPF 1970 wandelte sich der Widerständler gegen die Nazi-Besatzer zu einem engagierten Katholiken, bevor er in einer überraschenden Wende 1982 zum Islam konvertierte. Es war der Beginn eines dritten Lebensabschnitts, der ihn zu einem militanten Antizionisten und prominenten Holocaust-Leugner machte. Geächtet daheim, geehrt von radikalen Kräften in der islamischen Welt, starb Roger Garaudy am 13. Juni bei Paris.
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