IN MEMORIAM „Ich habe Sie nicht erkannt“
Den einen hätte die Bekanntschaft beinahe die Karriere gekostet, den anderen das Leben, doch beide kamen davon. Rudolf Augstein und Helmut Schmidt: eine wechselvolle Beziehung, eine spannungsreiche, auch eine lange. Zum zehnten Todestag seines Gründers und Herausgebers dokumentiert der SPIEGEL größtenteils unveröffentlichte Briefe, die sich die beiden Männer in vier Jahrzehnten schrieben.
Der eine, der um seine Karriere fürchten musste: Helmut Schmidt, geboren 1918. Als die Bundesanwaltschaft 1962 dem SPIEGEL vorwarf, mit einer Titelgeschichte zur Lage der Bundeswehr Landesverrat begangen zu haben, und unter anderen Augstein verhaften ließ, stand Schmidt auf dessen Seite. Es ging auch um seine politische Zukunft, er zählte zu den Gesprächspartnern von Conny Ahlers, dem Autor der Titelgeschichte; die Bundesanwaltschaft glaubte zudem, Schmidt habe Augstein bei einem Mittagessen vor der Razzia gewarnt. Das Ermittlungsverfahren gegen den aufstrebenden Sozialdemokraten zog sich über Jahre hin, im Falle einer Anklage wäre Schmidts Karriere mindestens gebremst worden.
Der andere, Augstein, geboren 1923, hätte einen Spaß nahe Schmidts Ferienhaus beinahe mit dem Leben bezahlt. Nach einem SPIEGEL-Gespräch 1974 am Brahmsee, bei Bier in der Sonne, ergriff ein aufgekratzter Augstein die Axt, mit der Schmidt Holz zu hacken pflegte, und tat so, als wollte er von hinten auf den Kanzler einschlagen. Ein Leibwächter des Kanzlers berichtete später, dass er bereits die Waffe gezogen und entsichert hatte und nur deshalb nicht feuerte, weil zwei Kollegen Augsteins in der Schussbahn standen. Augstein kommentierte den Vorfall in einem Brief: "Fazit: Man soll sich also solche Späße verkneifen. Weiteres Fazit: Wenn nein, soll man sie wenigstens fotografieren, wie hier geschehen."
Die Anrede in den Briefen wechselte. 1965 heißt es "Sehr geehrter Herr Augstein" und "Sehr geehrter Herr Schmidt" oder "Sehr geehrter Herr Senator". Drei Jahre später ist man bei "mein Lieber" und "mit herzlichen Grüßen". 1978 wählt Augstein dann die Kombination "Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, lieber Herr Schmidt!" In den neunziger Jahren finden sich die Formulierungen "Lieber, sehr verehrter Herr Schmidt" und "Lieber Herr Augstein".
Freunde wurden die beiden, die in Hamburg wenige Kilometer voneinander entfernt wohnten, nie. Er habe Augstein stets "ein bisschen schwierig" gefunden, sagte Schmidt kürzlich. Augstein hingegen befand, "ein Journalist kann Freund des Politikers auf Dauer nicht sein"; es sei schrecklich, schrieb er ein anderes Mal, "wir machen uns von Berufs wegen immer Ungelegenheiten". Respekt hatten sie füreinander. Er halte Schmidt, so sagte Augstein 1988, für einen der weltweit "zehn bedeutendsten Regierungschefs der Nachkriegszeit". Und Schmidt attestierte Augstein "journalistisches Genie".
Schmidt an Augstein, 18. Januar:
"Ich möchte Sie zu den klugen und zum Teil provozierenden Gedanken beglückwünschen, die Sie dort formuliert haben. Wenn Sie mir ein vollständiges Manuskriptexemplar zur Verfügung stellen lassen könnten, so wäre ich dafür besonders dankbar.
Ich möchte gern die Gelegenheit benutzen, um auf ein Missverständnis zurückzukommen, das sich neulich ereignet hat. Es tut mir sehr leid, dass ich Sie bei unserem Zusammentreffen im Theater nicht formgerecht begrüßt habe, die Erklärung ist allerdings für mich nicht gerade schmeichelhaft: Ich habe Sie einfach nicht erkannt und im Gedächtnis unterbringen können. Erst nach der Pause habe ich begriffen, wer mein Nachbar zur Linken war. Hoffentlich tragen Sie es mir nicht allzu lange nach!"
Augstein an Schmidt, 2. Februar:
"Ihr Brief hat mich recht sehr gefreut. Sie wissen, unsereiner ist auf gelegentliche Anerkennung angewiesen, das wird Ihnen ja nicht anders gehen. Die Theater-Episode hatte ich schon wieder vergessen. Mir geht es allzu oft so, dass ich Leute nicht erkenne, die ich kenne. Allerdings hatte ich angenommen, Sie wollten mir Ihr Missfallen zum Ausdruck bringen. Mir tut aufrichtig leid, dass Sie durch Conny Ahlers und mich in eine unangenehme Sache hineingezogen worden sind. Wie Sie wissen, ist das nicht allein unsere Schuld. Vielmehr waren die Umstände reichlich ungünstig. Darum würde ich aber bedauern, wenn Sie, abgesehen von Ihrer sonstigen Einstellung zum SPIEGEL, an die ich nicht rühren möchte, Vorbehalte und Missstimmungen nährten, die meines Erachtens einer Aussprache nicht standhielten. Vielleicht ergibt sie sich gelegentlich einmal en passant."
"Aber einmal ganz unabhängig von der Frage, wie viele der mir vom SPIEGEL in den Mund gelegten Zitate richtig sind, finde ich das vom SPIEGEL ständig geübte Verfahren, Teilinhalte privater Gespräche an die große Glocke zu hängen, unerträglich, weil es die menschlichen Beziehungen zwischen den Politikern in Bonn zu vergiften und die Person des einen oder anderen herabzusetzen geeignet ist. Wenn der SPIEGEL so weitermacht, werden wir in Bonn demnächst nur noch Kommuniqué-Deutsch reden. Die Langeweile wird dann fürchterlich werden.
Lieber Herr Augstein, dies ist ein privater Brief, kein Leserbrief zum Abdrucken. Nachdem mir der SPIEGEL in der letzten Ausgabe auch noch anhängt, ich wüsste anderntags nicht mehr, was ich am Vorabend unter dem Einfluss von Alkohol geredet hätte (meine Enthaltsamkeit in Sachen Alkohol ist Bonn-bekannt!), hege ich wenig Hoffnung mehr auf faire Behandlung. Von Ihnen persönlich erhoffe ich allerdings Fairness und Verständnis, wie sie viele Jahre lang zwischen uns gegolten haben."
Schmidt an Augstein, 24. Oktober:
"Darf ich vielleicht eine Anregung loswerden: Sollte der Kolumnist Rudolf Augstein, der sich auf ein ausgezeichnetes Archiv stützen kann, nicht evtl. kontinuierlich die NPD auf die Hörner nehmen? Diese Frage wird immer bedeutender und bedarf der offensiven Auseinandersetzung."
Augstein an Schmidt, 18. November:
"Vielen Dank für Ihre Anregung. Dass ich wenig Lust habe, ihr zu folgen, hat nichts zu bedeuten, denn wahrscheinlich haben auch Sie wenig Lust, sich dauernd mit der NPD zu befassen ... Ich will Sie nicht mit unlauteren Mitteln zum Lesen verleiten, lege Ihnen aber mein bislang einziges Buch ( "Preußens Friedrich und die Deutschen". Fischer Verlag, Frankfurt am Main; 568 Seiten) bei, ohne Widmung, damit Sie es gleich weiterverschenken können, wenn Autor oder Thema oder Autor plus Thema Ihnen nicht passen."
Schmidt an Augstein, 27. November:
"Ich kann Ihre Unlust verstehen ... Zum Buch (ich repliziere auf Ihren Telegrammstil): Thema passt mir, Autor passt mir, Verzicht auf Widmung und Ansinnen weiterzuverschenken schmerzen mich. Ich habe es fast schon zur Hälfte gelesen; das Mindeste, was ich sagen muss: Dies ist jedenfalls eine sehr originelle Leistung."
Augstein an Schmidt, 2. Dezember:
"Manchmal geht ein salopp gemeinter Scherz daneben, man ist halt nicht immer in guter Verfassung. So weiß ich mir keinen anderen Rat, als ein zweites Buch hinterherzuschicken."
"Ich bedauere sehr, dass die vor einigen Wochen anlässlich eines Interviews, das Sie und Herr Gaus in meinem Büro mit mir gehabt haben, getroffene Verabredung anscheinend nicht eingehalten werden soll, nach der sich die Redaktion des SPIEGEL in Zukunft in mich betreffenden Fällen um unmittelbare Verifikation bei mir bemühen wollte und nach der ich versprach, für solchen Zweck verfügbar zu sein."
Augstein an Schmidt, 16. November:
"Ich weiß nicht, wie viel Erinnerung Sie aus Schultagen mit dem seinerzeitigen Einmarsch der Russen in Ostpreußen und mit der Schlacht von Tannenberg verbinden, ich jedenfalls fühlte mich heimelig angesprochen."
"Wie bisher, werde ich Ihnen ab und zu ein Lebenszeichen zukommen lassen, das keinerlei Antwort erfordert. Sollte ich allerdings anfangen, Ihnen brieflich Ratschläge zu übermitteln, so müssten Sie entweder an meinem Verstand zweifeln oder an Ihrer Show. Als ich beim vorigen Kanzler damit anfing, war es bereits zu spät. Sie werden mir diese saloppe Ergebenheitserklärung sicherlich nachsehen. Hinter Ihnen kommt nun nichts mehr, und Sie wissen, dass wir alle das wissen."
Schmidt an Augstein, 7. Juni:
"Ich werde zuerst mich und dann Sie sehr genau prüfen, sollte es einmal dazu kommen, dass Sie mir brieflich Ratschläge übermitteln."
Augstein an Schmidt, 10. Juni:
"Zum ersten Mal, seit ich Sie kenne, haben Sie eine Verabredung mit uns ... nicht eingehalten. Es war klar verabredet: Das erste größere Interview während Ihres Urlaubs sollte der SPIEGEL bekommen (und nicht der ,Stern') ... Wegen Kompensation werde ich mich melden."
Schmidt an Augstein, 21. Juni:
"Mich hat es betroffen gemacht, dass ich versehentlich eine Verabredung nicht eingehalten habe. Es soll nicht wieder vorkommen."
"Das ominöse Zitat im SPIEGEL stammt nicht von mir, wo immer es herstammt. Auf Ihrem Geburtstag haben Sie mir etwas Ähnliches, aber mit anderem Unterton gesagt. Ich lege nur Wert darauf, dass private Äußerungen, die Sie auf einer Geburtstagsfeier mir gegenüber tun, nicht in den SPIEGEL gelangen."
Schmidt an Augstein, 10. Februar:
"Jenes SPIEGEL-Zitat, das von etlichen Leuten genussvoll hin und her gewendet wurde, musste denen, die mich kennen, als nicht glaubhaft erscheinen. Es entsprach nicht meinem Denken und Empfinden. Der vermeintliche Ausspruch hat andere mehr beschäftigt als mich selbst."
Augstein an Schmidt, 18. Oktober:
"Ohne Sie wäre der Fall minder glücklich abgelaufen, und glücklich ist ja immer noch relativ."
Schmidt an Augstein, 26. November:
"Lieber Herr Augstein, viele Menschen im In- und Ausland haben die Bemühungen, deren Ziel es war, Leben zu retten ... mit Anteilnahme verfolgt ... Dafür danke ich im Namen all derjenigen, die in diesen schweren Wochen Verantwortung zu tragen hatten, sehr herzlich."
Handschriftliche Anmerkung Augsteins für Chefredakteur Erich Böhme: "Erich, nur noch den Standardbrief!"
"Wie Sie wissen, bin ich nicht nur ein vorurteilsfreier Journalist, sondern im Nebenberuf ein gewissenhafter Staatsbürger, der gern die rechte linke Regierung am Ruder sieht, übrigens auch ordentlicher Delegierter des Bezirksverbandes Ostwestfalen/Lippe des kleinen Koalitionspartners, was ich hiermit notifiziere."
Augstein an Schmidt, 9. August:
"Das war gestern ein Missverständnis: Ich hatte Sie akustisch so verstanden: 'Sie sind heute Abend eingeladen.' In Wahrheit haben Sie wohl gesagt: 'Wir sind heute Abend eingeladen.' Darum bin ich länger geblieben als verabredet."
Augstein an Schmidt, 1. September:
"Als Loki am Brahmsee das Zimmer betrat, um die Fernseh-Nachrichten anzustellen, hatten wir gerade den SPIEGEL am Wickel. Ich möchte da noch etwas nachtragen. Es gibt gewiss wichtigere Lebensprobleme, aber mein Lebensproblem ist die Anonymität vieler im SPIEGEL erscheinender Artikel. Mit diesem Prinzip und nur mit ihm ist der SPIEGEL geworden, wozu er lange Jahre gut war, zu einem Kampfinstrument erster Ordnung. Schließlich haben wir die FDP von der CDU eher abgekoppelt, als das ohne uns möglich gewesen wäre, haben so geholfen, auf dem Umweg über die Große Koalition einen SPD-Bundeskanzler zu installieren. Glauben Sie ja nicht, dergleichen hätte sich nach dem Muster der Kollegen von der ,Süddeutschen Zeitung' oder von der ,Zeit' bewerkstelligen lassen. Das sind piekfeine Leute, und piekfein sind wir nicht. Aber ich denke, auch Sie legen keinen Wert darauf, nur piekfein zu sein."
"Wie ich höre, sind Sie böse mit dem SPIEGEL aus mehrerlei Gründen und vermuten dahinter sogar System. Ich kann nur sagen: Es liegt in der Natur der Sache, dass Sie sich über uns ärgern und wir uns über Sie ärgern, wie, wenn der Vergleich nicht von der Größenordnung her völlig verfehlt wäre, in einer guten Ehe. Den Scheidungsrichter erreichen wir doch nicht ... Ich möchte Ihnen noch ... versichern: ... Wir waren noch immer zur Stelle, wenn man uns gebraucht hat, und vielleicht werden wir alle zusammen ja nächstes Jahr wieder gebraucht."
"Was Sie in den letzten Jahren geleistet haben, lässt sich in Wählerstimmen nicht ausdrücken. Bitte, glauben Sie mir, dass ich ein wenig traurig war über das gute Abschneiden meiner Partei."
Augstein an Schmidt, 11. November:
"Leute, die so beansprucht sind wie Sie, dürfen ja eine offensichtliche Wahrheit auch einmal auf der Zunge tragen und sie anschließend wieder in die Besenkammer verdrängen. Daran ist nichts Ungutes. Wie sollte ich so etwas 'in Ordnung bringen' können?"
1981 Das Ende der sozial-liberalen Koalition zeichnet sich ab.
"Wir beide waren, von einem kurzen Intermezzo abgesehen, aufgrund unserer Berufslaufbahnen immer auf entgegengesetzten Seiten ... Darum schmerzt es mich zu erfahren, Sie seien des Glaubens, dass ich Sie weghaben wolle, wie mir gesagt wurde.
Erstens wissen Sie so gut wie ich, dass dies überhaupt nicht in meiner ,Macht' läge. In diesem Sinne hat die Presse keine Macht, es sei denn, eine katilinarische Existenz verhülfe ihr dazu ...
Zweitens aber will ich und wollen wir vom SPIEGEL Sie schon deshalb nicht weghaben, weil wir in keiner der vier Bundestagsparteien einen Nachfolger sehen. Sicher gäbe es einen, wenn Ihnen etwas zustieße. Solange Sie aber leben und gesund sind, ist keiner in Sicht. Dies möchte ich klargestellt wissen. Sollte es fürderhin Geschichte noch geben, so ist Ihre Leistung schon jetzt historisch."
"Da ich weder auf Briefe an Lilo Schmarsow noch auf persönliche Briefe an Sie eine Antwort bekomme, ... darf ich wohl annehmen, dass ich Ihnen künftig nicht mehr schreiben soll. Zu Beginn Ihrer Laufbahn als Bundeskanzler haben Sie mich ermuntert, Ihnen Rat und Kritik nicht vorzuenthalten ... So denn mein letzter Rat und meine letzte persönliche Kritik in einem Brief: Auch in unwichtigen Dingen sollte man sich politisch und nicht persönlich verhalten."
Schmidt an Augstein, 25. Januar:
"Offen gesagt war ich auf Ihre Bewertung meiner Amtsführung nicht gefasst, denn - und das sage ich ebenso offen - dem SPIEGEL ist das ja über weite Strecken nicht anzumerken. Dabei halte ich mich nicht einmal für besonders empfindlich, würde mir das in meinem Amt auch gar nicht leisten dürfen."
"Der Bundeskanzler hat die Leute vom SPIEGEL einmal 'Scheißpack' genannt, und er hat anschließend durch Regierungssprecher Becker sagen lassen, er betrachte dieses Wort als nicht gesprochen, Herr Augstein betrachtet seinen letzten Brief (vom 22. Januar) als nicht geschrieben und bedankt sich für den Brief des Herrn Bundeskanzler."
"Er (Schmidt -Red.) macht absolut einen Fehler, wenn er den Grafen tun lässt, was er will. Wann immer Wahlen sein werden, sie werden später, im Frühjahr etwa, der SPD schädlicher sein als jetzt. Also hätte man die gute Gelegenheit benützen müssen. Also muss man die nächste Gelegenheit ... nutzen. Ich bin zwar kein Schachspieler wie der Bundeskanzler, aber ich denke in den Kategorien des Schachspielers."
Am Tag darauf kündigt Schmidt Neuwahlen an. Er verliert sein Amt, Kohl tritt an seine Stelle.
Augstein an Schmidt, 1. Oktober:
"Dies ist heute auch für mich kein fröhlicher Tag."
Schmidt an Augstein, 6. Oktober:
"Die Zeiten ändern sich - es steht dahin, wann sie wieder besser werden."
"Ich begrüße, dass der SPIEGEL dieses Machwerk nicht in Verantwortung der Redaktion, sondern in persönlicher Verantwortung des Herrn Koch erscheinen ließ. Ich kann allerdings hinsichtlich der journalistischen Sorgfalt keinen Unterschied zu einem anderen Herrn des gleichen Namens feststellen, der sich jüngst im ,Stern' lebenslang blamiert hat." (Peter Koch, Bruder von Dirk, war am Skandal um die Hitler-Tagebücher beteiligt. -Red.)
Augstein an Schmidt, 6. Juli:
"Scharfe Kritik an scharfer Kritik: Ja, immer. Nicht aber unbelegtes Schimpfwerk von Haus zu Haus, samt Sippenhaft. Lassen Sie uns aus diesem geringfügigen Anlass nicht in ein Gespräch über politische Sorgfalt eintreten."
"Ich denke, wenn Helmut Schmidt in der damaligen Zeit gelebt hätte, wäre er ein Heinrich der Löwe gewesen. Und umgekehrt wäre Heinrich der Löwe, lebte er heute, vielleicht ein hanseatischer Protestant mit jüdischem Einschlag namens Helmut Schmidt."
Schmidt an Augstein, 26. Januar:
"Lieber Herr Augstein,
zuvor meinen glueckwunsch zur aufnahme in den hoechst exklusiven klub jener hamburger, die umsonst mit der hochbahn fahren duerfen mit besten gruessen stets ihr helmut schmidt"
"Nehmen Sie alles entgegen, was wir Alten uns noch wechselseitig wünschen können. Ich habe an Sie vielfältige und gute Erinnerungen."