Rückspiegel Zitate
Die "Süddeutsche Zeitung" zur geplanten Verfilmung der SPIEGEL-Affäre:
Das große Gedenken ist erst ein paar Monate her - Ende September 2012 veranstaltete der SPIEGEL eine Tagung zum 50. Jahrestag des bis heute größten Medienskandals der Bundesrepublik. Die SPIEGEL-Affäre entzündete sich an dem Artikel "Bedingt abwehrbereit" über sicherheitspolitische Mängel bei der Bundeswehr. Nach dessen Erscheinen wurden auch auf Betreiben des damaligen Verteidigungsministers Franz Josef Strauß (CSU) die Redaktionsräume des Hamburger Nachrichtenmagazins durchsucht, Herausgeber Rudolf Augstein saß 103 Tage im Gefängnis. Nun lässt die ARD den ersten Spielfilm zur Geschichte produzieren. Im April beginnen die Dreharbeiten in Berlin. Gabriela Sperl ("Operation Zucker") produziert unter dem Dach von Wiedemann & Berg ("Das Leben der Anderen"). Bezahlt wird der Film hauptsächlich von der ARD-Tochter Degeto, der Bayerische Rundfunk betreut "Die SPIEGEL-Affäre", auch Arte und der WDR sind daran beteiligt. Es ist ein großes, ein teures Projekt für die ARD ... Der Film beginnt mit den ersten Zusammentreffen von Strauß und Augstein und endet mit dem Abschluss der Affäre. Für Gabriela Sperl ist es "eine Geschichte wie von Shakespeare", die in etwa so geht: "Zwei vom Krieg traumatisierte Egomanen, die sich beide in ein höheres Ziel verbeißen: den politischen Feind um des Friedens willen niederzuringen. Und daran scheitern. Nicht Augstein bringt Strauß zu Fall, sondern er sich selber. Strauß schaltet den SPIEGEL nicht aus, sondern macht ihn stark."
Der TV-Entertainer Harald Schmidt in einem Interview des "Frankfurter Allgemeine Magazins" auf die Frage: "Finden Sie es stillos, dass sich Ihre früheren Mitarbeiter Herbert Feuerstein und Manuel Andrack vor einiger Zeit im SPIEGEL über Sie ausgelassen haben?":
Da greift der Satz von Tocotronic: "Was Du auch machst, mach es nicht selbst." Das heißt in dem Fall: Das Interview führten Andrack und Feuerstein für mich, und zwar unentgeltlich. Ich hab nämlich gar nicht die Zeit, mit den Lohnschreibern vom SPIEGEL zu reden, die ja eigentlich ein Interview mit mir und Gottschalk machen wollten." - Sie sind den beiden also nicht böse? - Überhaupt nicht. Feuerstein darf sowieso alles. Er ist sozusagen mein Mastermind, durch den ich Late Night überhaupt erst kennengelernt habe. Dass er mich in dem Interview mit afrikanischen Diktatoren verglichen hat, hat mir geschmeichelt, denn Feuerstein kennt Afrika sehr gut.