72. Fast 40 Jahre prägte der konservative Politiker, dessen volkstümliche Art und oft derbe Sprüche deutsche Kommentatoren gelegentlich an Franz Josef Strauß erinnerten, die japanische Nachkriegsgeschichte. Zunächst Regionalparlamentarier, dann Unterhausabgeordneter der Liberaldemokratischen Partei, wurde der bei den Bürgern sehr beliebte, wegen Verwicklungen in Korruptionsskandale und rassistischen Sprüchen aber auch umstrittene Watanabe alsbald Finanz- und schließlich Außenminister. Im Juni dieses Jahres provozierten seine historischen Interpretationen Unruhen in Südkorea: Er hatte die japanische Annexion Koreas im Jahre 1910 ein "freundschaftliches Übereinkommen" genannt. Michio Watanabe starb vergangenen Freitag in Tokio an Herzversagen.
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