Mit Tempo 100 km aufs Abstellgleis

PDF
Vorherige Ausgabe
Nr. 39 / 19.09.1971 • Alle Ausgaben
Nächste Ausgabe

Titel »Er war unser strahlendster Held«

Georg Leber, einst Deutschlands populärster Gewerkschaftsboß, später von Herbert Wehner geforderter Anwärter auf den SPD-Vorsitz, hat sich zum bloßen Verwalter seiner Fachressorts Verkehr und Post zurückentwickelt. Seine Pläne zum gigantischen Ausbau der deutschen Autobahnen bezeichnen Sachverständige und sogar Parteifreunde als verfehlt. Noch gilt der Straßenbau-Fanatiker in seiner Partei als unverzichtbares Aushängeschild für rechte Wähler. Doch in der längerfristigen SPD-Strategie spielt er eine immer geringere Rolle.

24 Min

In dieser Ausgabe

Aktuelle Magazine

Panorama

Zitat

1 Min

Deutschland

In Jalta das Beste gewollt

Brandts spontane Reise zu Breschnew auf die Krim hat ihm in Moskau Sympathien verschafft, in Bonn und in den westlichen Hauptstädten dagegen Verstimmung hinterlassen. Dilettantische Reisevorbereitungen haben ein Unternehmen in Mißkredit gebracht, mit dem der Kanzler die nächste Phase seiner Entspannungsbemühungen durch deutsch-sowjetische Konsultationen absichern wollte. Zurück aus der Sowjet-Union, muß Brandt Risse zwischen Bonn und den Verbündeten, Regierung und Öffentlichkeit, Palais Schaumburg und Auswärtigem Amt kitten.

3 Min

Wirtschaft

Zitat

1 Min

Ausland

»Jetzt können alle frei sprechen«

Zur Beisetzung Nikita Chruschtschows am vorigen Montag schickte nur ein einziger prominenter Sowjetfunktionär persönlich einen Kranz -- Anastas Mikojan, 76, zuletzt Staatsoberhaupt der UdSSR und seit 1965 im Ruhestand. Auf dem 20. Parteitag der KPdSU hatte Mikojan noch vor Chruschtschow Stalin öffentlich verurteilt. über die Gründe von Chruschtschows Sturz wurde das Sowjetvolk ebenso knapp informiert wie jetzt über seinen Tod. Zwei Monate nach Chruschtschows Entlassung, am 14. Dezember 1964, erläuterte Mikojan jedoch die Gründe mündlich vor Parteimitgliedern der Moskauer Fabrik »Roter Proletarier«. Auf einem Zettel war bei dem Versammlungs-Präsidium die Frage eingereicht worden: »Wodurch wurde die plötzliche Entlassung des Genossen Chruschtschow veranlaßt, und warum hat man sich damit so verspätet?« Die Antwort Mikojans ist von einem Zuhörer mitgeschrieben und später von dem Untergrundblatt »Polititscheski Dnewnik« (Politisches Tagebuch) verbreitet worden.

2 Min

»Hurtige Käfer und siegreiche Mark«

1964 entdeckte Chruschtschow-Schwiegersohn Adschubej, Chefredakteur des Regierungsblattes »Iswestija«, auf einer Deutschlandreise »starke Geruche des Revanchismus«. Jetzt beschrieb Adschubej-Nachfolger Tolkunow nach einer Reise an den Rhein eine andere, dem Sowjet-Zeitungsleser unbekannte Bundesrepublik: den »Wirtschafts und Währungs-Giganten«. In schmeichelhaften Farben malt Totkunow, was bislang Mächte der Finsternis waren: deutsche Konzerne und deutsche Mark.
2 Min

Serie

Sport

Kultur

Film

1 Min

Kino

1 Min

Kunst

1 Min

Zitat

1 Min

Medien

Rubriken

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren