In der aktuellen SPIEGEL-Ausgabe berichten wir über die russische Studentin Asya, die von der Polizei brachial aus einem ICE geworfen wurde, weil sie bei der Kontrolle keinen deutschen Personalausweis vorlegen konnte. Das Thema fiel mir in den Schoß, denn ich war an jenem 12. Januar 2013 auf der ICE-Fahrt von München nach Berlin zufällig mit dabei. Den Rauswurf aus der Bahn habe ich mit meiner Handykamera gefilmt.
Das gepixelte Video wollen wir hier zeigen. Im Grunde ging es bei dem Konflikt darum, dass Asya beim Kauf des Tickets auf der Website des Reiseveranstalters ltur.com ihren russischen Reisepass als Identifikationskarte angegeben hatte. Erlaubt wäre aber nur der deutsche Personalausweis gewesen. Wir verlinken an dieser Stelle den SPIEGEL-Artikel. In einer Pressemitteilung erklärte die Bahn nach Erscheinen des Artikels, wir hätten die Ereignisse verkürzt dargestellt:
Der in diesem Fall von der DB nicht anerkannte russische Personalausweis als Identifikation zum Online-Ticket der Kundin hätte durch die simple Angabe von Adressdaten und eine nachträgliche Überprüfung kompensiert werden können. In diesem Fall hätte die Kundin ihre Fahrt zum Zielort auch problemlos fortsetzen können (...) Da die Kundin jedoch nach den uns vorliegenden Stellungnahmen der beteiligten DB-Mitarbeiter alle Versuche zur einvernehmlichen Lösung des Problems und eine Deeskalation der Situation ablehnte, sah sich das Zugteam zur Einschaltung der Bundespolizei gezwungen.