Zink gegen Erkältung
Wenn alle Welt anfängt zu niesen, greifen viele zu einem Zink-Präparat - es soll ja das Immunsystem stärken. Aber stimmt das überhaupt? Eine im Sommer erschienene Cochrane-Auswertung sprach dem Spurenelement tatsächlich Anti-Schnupfen-Kräfte zu: Bei Kindern, so das Ergebnis, reduziert eine mindestens fünfmonatige Zink-Gabe die Häufigkeit und Schwere von Erkältungen. Und bei Erwachsenen sei die Krankheit schneller vorbei, wenn sie innerhalb von 24 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome Lutschtabletten mit einer Dosierung von mindestens 75 mg einnehmen. Doch die Cochrane-Arbeit steht in der Kritik. Sie beruht auf 18 Studien mit zusammen nur rund 1800 Teilnehmern. Mehr als die Hälfte dieser Studien wurden direkt oder indirekt von Zink-Herstellerfirmen finanziert - darunter ausgerechnet zwei, die besonders positive Ergebnisse für das Spurenelement liefern. Statt einem optimistischen "Zink wirkt" wäre das Fazit der Analyse also besser ein vorsichtiges "Zink könnte wirken, aber wir brauchen bessere Studien" gewesen. Bei Kindern empfehlen die Autoren ohnehin keine Einnahme, da bisher unklar ist, welche Dosierung und Darreichungsform die beste ist. Wie genau der Wirkstoff gegen die Krankheitserreger angeht, ist bisher ebenfalls unbekannt.