Natürlich lesen
Prof. Dr. Gustav Dobos, Dr. Sherko Kümmel: "Gemeinsam gegen Krebs. Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin". ZS Verlag Zabert Sandmann, München; 280 Seiten; 24,95 Euro.
Wie Schul- und Alternativmedizin sich ergänzen können, erproben die Essener Ärzte seit langem in der Praxis. Sie erklären, warum für Krebskranke Chemo meist notwendig ist - und was sie dennoch naturheilkundlich tun können. Ganz wichtig: Meditation und Fitness.
Für die Stiftung Warentest und den österreichischen Verein für Konsumenteninformation beschreiben die Autorinnen die wichtigsten alternativen Heilmethoden, auch weniger bekannte wie Bioresonanz, Magnettherapie oder Ozonbehandlungen. Übersichtlich liefert das Nachschlagewerk jede Menge Informationen.
In diesem Buch geht es nur am Rand um Naturheilkunde - dafür aber umso mehr um die Frage, warum überprüftes Wissen in der Medizin so wichtig ist. Ein Muss für alle, die wissen wollen, ob sie den Ratschlägen ihres Arztes trauen können und wo sie weitere Informationen herbekommen. Im Internet kostenlos zu lesen unter www. testingtreatments.org.
Prägnant und kurzweilig erzählen die Autoren, wie die Evidenz in die Medizin kam - und was die Frage nach der Wirksamkeit für die Beurteilung von Akupunktur, Homöopathie, Chiropraktik und Pflanzliche Medizin bedeutet. Spannend ist die historische Sicht, die zeigt, wie sich auch die Schulmedizin erst relativ spät wissenschaftlicher Erkenntnis beugte.
Der Geschichte der chinesischen Heilkunst geht der Sinologe und Medizinhistoriker Paul Unschuld in diesem Bändchen nach. Er beschreibt ihre verzweigten Wurzeln, die teils widersprüchlichen Lehren, den Aufschwung zum Ideal einer kaiserzeitlichen Oberschicht und ihre Entwicklung zu einem Exportschlager. Dicht geschrieben und empfehlenswert für Leute, die tiefer einsteigen wollen.
Mit diesem Buch in der Hand kann man sich in die Natur wagen - um Pflanzen zu sammeln oder um einfach zu staunen, welche Kräfte Gewächsen wie Schlangenwurz, Herzgespann oder Beinwell nachgesagt werden und was davon zu halten ist. Mit vielen Abbildungen und einem ausführlichen Anwendungsteil.
Von Abelmoschus moschatus, einem Malvengewächs, bis zu Zystitis (Harnblasenentzündung) reicht der lexikalische Umfang dieses bewährten Nachschlagewerks, das für die vierte Auflage aktualisiert wurde. Die Autoren der Artikel warnen in der Regel vor etwaigen Gefahren (wie beim Stichwort "Chiropraktik") und geben an, wenn eine Methode keine nachweisliche Wirkung hat.
Das Autoren-Duo beschreibt, warum die Homöopathie in Arztpraxen, an Universitäten und in den Medien so erfolgreich ist - obwohl sie in wissenschaftlichen Studien regelmäßig versagt. Trotz des reißerischen Titels ein informationsgesättigtes, sachliches Buch, das gut argumentiert und an die Vernunft appelliert.