Haftstrafe für Mainzer Chefarzt Benkert

Die Staatsanwaltschaft Mainz hat laut einem Bericht des Nachrichten-Magazins DER SPIEGEL gegen den Psychiatrie-Chef des Mainzer Universitätsklinikums, Otto Benkert, einen Strafbefehl über elf Monate Haft auf Bewährung und eine Geldbuße in Höhe von 400.000 Mark beantragt. Darüber hinaus soll der renommierte Psychiater dem Uni-Klinikum Schadensersatz in Höhe von 1,6 Millionen Mark zahlen. Dem 60-jährigen Benkert wird vorgeworfen, allein zwischen 1993 und 1997 für Arzneimittelstudien fast 2,5 Millionen Mark privat von Pharmafirmen kassiert zu haben, ohne die laut Arbeitsvertrag fälligen 30 Prozent – rund 820.000 Mark – an die Uni-Kasse abzuführen. Er hat damit nach Ansicht der Staatsanwaltschaft „in betrügerischer Absicht“ unvollständige Nebentätigkeitserklärungen abgegeben und seinen Dienstherrn schwer geschädigt. Benkert will den Strafbefehl annehmen. Er verliert einen Teil seiner Pensionsansprüche. Um seinem Rauswurf zuvorzukommen, beantragte Benkert seine Entlassung aus dem Staatsdienst. Die Auseinandersetzungen sind damit allerdings noch nicht beendet. Die Ersatzkassen werfen dem Psychiater vor, er habe die von der Pharmaindustrie finanzierten Medikamententests zusätzlich den Versicherungen der Patienten in Rechnung gestellt und damit doppelt abgerechnet. (DER SPIEGEL 46/00, Panorama Deutschland)

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