Mehdorn will Billigjets stoppen

Der vergangene Woche eröffnete Tarifkrieg zwischen der Lufthansa und Billiganbietern wie die Deutsche BA (dba) hat einen wichtigen Wettbewerber auf den Plan gerufen, Bahnchef Hartmut Mehdorn. "Wir beobachten diese Preisschleuderei genau", droht der Topmanager. "Die Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der umweltfreundlichen Bahn wird immer unerträglicher", klagt Mehdorn - und will sich nun wehren. Sollte die steuerliche Bevorzugung des Luftverkehrs anhalten, will der Bahnchef bei der EU "notfalls auf europäische Chancengleichheit klagen".

Seit auch die Lufthansa ausgewählte Strecken wie zum Beispiel von Berlin nach München oder Düsseldorf hin und zurück ab 111 Euro anbietet, wächst die Gefahr, dass Zugreisende in Scharen auf das Flugzeug umsteigen. Wer bei der dba frühzeitig übers Internet bucht, bekommt einen Roundtrip auf einzelnen Routen gegenwärtig schon für knapp 70 Euro. Die Bahn kann da nicht mithalten. Ihre innerdeutschen Spartickets kosten 127 oder 152 Euro, sind jedoch an bestimmte Tage und einen Mindestaufenthalt gebunden. Wer zu anderen Zeiten reist, zahlt für ein 2.-Klasse-Ticket von Berlin nach München bis zu 284 Euro, von und nach Düsseldorf werden 186 Euro fällig. Selbst mit Bahncard kommt der Trip noch immer teurer als die günstigste dba-Passage. Mehdorn muss deshalb überlegen, ob er sein neues Preissystem, das er Ende des Jahres einführen will, nochmals überarbeitet.

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