Afghanistan Deutsche KSK-Elitesoldaten wollen nach Hause
Berlin - Nicht ein einziges Mal, heißt es aus der Truppe, seien die KSK-Männer des seit Ende März in Kandahar stationierten zweiten Kontingents für einen Zugriff gegen Verdächtige ("Direct Action") angefordert worden. Am vorvergangenen Donnerstag kehrten sie in ihre Kaserne im baden-württembergischen Calw zurück. Das dritte KSK-Kontingent, knapp 50 Kommandosoldaten und ebenso viele Unterstützer, soll bis November im Einsatz bleiben.
Die Elitekämpfer kritisieren, sie würden "offenbar nur als politisches Symbol für die Anti-Terror-Koalition gebraucht". Bilanz ihrer Mission seit Januar: zahlreiche Aufklärungsaufträge, aber "weniger als fünf" Zugriffe, wobei rund zehn Verdächtige zur Überprüfung zeitweise festgesetzt wurden. Auch bei den anderen der ursprünglich sieben mit Elite-Einheiten in Kandahar vertretenen Nationen wachsen Zweifel am Sinn ihres Einsatzes: Dänen und Norweger sind bereits nach Hause geflogen, Kanadier und Neuseeländer wollen sich ebenfalls zurückziehen.