Ex-Wirtschaftsminister Clement verärgert SPD-Parteifreunde mit Rede beim Atomforum
Ex-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement sorgt weiter für Verdruss bei seinen SPDParteifreunden. Am kommenden Donnerstag will Clement als einer der Hauptredner bei der Wintertagung des Deutschen Atomforums in Berlin auftreten. In der SPD wird befürchtet, Clement könne wenige Tage vor der Hamburg-Wahl gegen den Anti- Atomkraft-Kurs seiner Partei polemisieren. Im SPD-Präsidium machte Parteichef Kurt Beck am vorigen Montag deutlich, dass er auch persönlich von Clements wiederholten Attacken enttäuscht ist. Beck hatte Clement während des Hessen-Wahlkampfs in einem längeren Telefonat gebeten, sich mit seiner Kritik an der SPD zurückzuhalten. Ohne Erfolg. "Wenn ich ihn heute anrufen würde, könnte ich mich nicht mehr beherrschen. Deshalb lasse ich es lieber", sagte Beck. Von den Bochumer Genossen bekam Clement indes einen Beschwerdebrief. Ihm fehle offensichtlich "der Zugang zu den Anliegen der kleinen Leute, zu ihren Gedanken und Lebenslagen", schrieb Rudolf Malzahn, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Bochum-Hamme. Der frühere NRW-Ministerpräsident lasse sich an der Parteibasis nicht blicken. Da Clement nicht bereit sei, seine Argumente innerhalb der SPD vorzutragen, empfahl ihm der Ortsvereinschef, sich künftig "eine von den neoliberalen Parteien als neue politische Heimat auszusuchen".