Bekannter der Todespiloten vom 11.9. offenbar unter Opfern von Drohnen-Angriff
Den deutschen Sicherheitsbehörden liegen mittlerweile die Namen von drei Islamisten aus Deutschland vor, die bei einem Angriff durch eine Drohne in Pakistan getötet worden sein sollen. Nach Angaben der pakistanischen Behörden seien die Hamburger Shahab Dashti und Naamen Meziche sowie der Deutschtürke Bünyamin E. aus Nordrhein- Westfalen durch einen Raketenbeschuss ums Leben gekommen. Meziche war bereits nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ins Visier der Ermittler geraten, weil er ein Bekannter der Todespiloten war. Er ist seit 2003 als Gefährder eingestuft und war wie Dashti mit dem Hamburger Islamisten Ahmad Sidiqi im März 2009 nach Pakistan gereist. Dort schlossen sie sich militanten Gruppen an. Deutsche Beamte des Bundesnachrichtendienstes und des Verfassungsschutzes konnten Sidiqi vergangene Woche erstmals befragen. Er sitzt seit Anfang Juli in US-Gewahrsam auf dem Militärstützpunkt Bagram. Gegenüber den deutschen Vernehmern berichtete Sidiqi von einem hochrangigen al-Qaida-Funktionär namens Scheich Younis al-Mauretani, der angeblich ein Terrornetz in Europa aufbaue. Es gebe bereits Zellen in Frankreich und Italien. Den Erkenntnissen der deutschen Ermittler zufolge sollten Sidiqi und Meziche zur deutschen Zelle gehören. Für mögliche Pläne hätten die deutschen Rekruten ein mehrwöchiges Training für verschlüsselte Kommunikation im Internet durchlaufen. Sidiqi berichtete auch von einem Treffen im Mai oder Juni mit einem der meistgesuchten Terrorverdächtigen der Welt. Said Bahaji, der als einer der Logistiker der Anschläge vom 11. September 2001 in den USA gilt, kam demnach eigens in die Berge von Waziristan, um sich mit Sidiqi und Meziche in einem Ort namens Mir Ali zu treffen. Die Bundesregierung will Sidiqi vor ein deutsches Gericht stellen. Sie hat ein Auslieferungsersuchen an die US-Regierung vorbereitet.