Syrische Armee bedrohte Spionageboot der Bundesmarine im östlichen Mittelmeer
Vor der Küste Syriens ist ein Spionageschiff der Bundeswehr von der syrischen Marine bedroht worden. Das Flottendienstboot "Alster" ist seit Anfang November mit 85 Mann Besatzung im östlichen Mittelmeer unterwegs, um die Lage in der Region zu erkunden. Ende Dezember geriet das deutsche Schiff rund 15 nautische Meilen vor der Küste ins Visier eines syrischen Kriegsschiffs, das seine Bordkanone auf die "Alster" richtete. Die 85 Soldaten, dem 1. U-Boot-Geschwader in Eckern förde unterstellt, sind in geheimem Auftrag unterwegs, um mit Hilfe von akustischen und optischen Sensoren Informationen zu sammeln und an das Kommando Strategische Aufklärung zu liefern. Als offizielles Ziel der Fahrt nannte die Marine vage das südliche und östliche Mittelmeer. Die Deutschen manövrieren ohne Kenntnis und Mandat des Bundestags vor der Küste Syriens, da es sich nicht um einen bewaffneten Einsatz handelt. Im Verteidigungsausschuss stößt die Geheimhaltung der Mission gleichwohl auf Kritik. "Zu prüfen ist, ob ein solcher Einsatz ein Mandat des Bundestags braucht", sagt der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion Omid Nouripour. "Auf jeden Fall müsste das Parlament informiert werden." Auch während des Libyen-Kriegs war ein Spionageboot der Bundeswehr im Mittelmeer-Einsatz. Davon hatte das Parlament ebenfalls keine Kenntnis.