Online-Kompromiss mit Verlegern entzweit die ARD
Die Online-Verantwortlichen der ARD wehren sich gegen das Vorgehen mehrerer ARDIntendanten, die den Zeitungsverlegern im Streit um Grenzen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Internet weitreichende Zugeständnisse machen wollen. Die Redaktionskonferenz Online (RKO) lehnt in einem "fachlichen Votum" den Entwurf einer gemein samen Erklärung von Öffentlich-Rechtlichen und Zeitungsverlegern ungewöhnlich deutlich ab. Nach dem Entwurf würden ARD und ZDF online auf eine eigenständige Text-Berichterstattung weitgehend verzichten. Die RKO fürchtet "weitreichende negative Auswirkungen und Eingriffe in den Bestand und die Entwicklung" der ARD-Online-Angebote. SWR-Intendant Peter Boudgoust hatte die Stellungnahme erbeten. Er ist in der ARD für Online zuständig, war aber nicht an den Gesprächen mit den Verlegern beteiligt, die unter Federführung der ARD-Vorsitzenden Monika Piel stattfanden. Auch die Redakteursausschüsse von ARD und ZDF warnten Piel vor einem Kompromiss, "der die Zukunft von ARD und ZDF im Internet gefährdet".