Abwässer von K+S gefährden Trinkwasser in Hessen

Das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie sieht wegen der Kali-Förderung die Wasserqualität gefährdet. "Die Beschaffenheit der Heilwässer könnte sich künftig erheblich verändern, und deren weitere Nutzbarkeit wäre infrage gestellt", warnten die Experten im Sommer in einer Stellungnahme für den Regierungspräsidenten in Kassel. "Begründete Besorgnis" bestehe nicht nur für die Heilquellen im hessischen Staatsbad Bad Hersfeld: Ein Dutzend Trinkwasserbrunnen im Werra-Raum könne kurzfristig unbrauchbar werden, bei einem Brunnen sei der Chloridgrenzwert schon mehrmals überschritten worden.

Die Versalzung ist auf den Konzern K+S zurückzuführen, der Kali aus mehreren Bergwerken fördert und die salzigen Abwässer in den Fluss leitet oder in den Erdboden pumpt. Die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) hatte im September einen "Vier-Phasen-Plan" für die Abwasserentsorgung präsentiert, beginnend mit einer Verlängerung der bisherigen Entsorgungsgenehmigung um sechs Jahre. Der gesamte Plan könnte nun scheitern, denn das Wasserrecht schreibt vor, dass die Qualität des Grundwassers nicht verschlechtert werden darf. Genau das sagen Hinz’ Experten freilich voraus: "Jede Salzabwasserversenkung" würde den "bestehenden Grundwasserschaden" vergrößern.

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