AfD rechnet mit vier Millionen Euro Staatsfinanzierung
Die Anti-Euro-Partei AfD wird in den nächsten Tagen bei der Bundestagsverwaltung die erste Rate der Staatsfinanzierung für die Bundestagswahl und die Hessen-Wahl beantragen. Man habe bereits die nötigen Vorgespräche mit den Bundestagsbeamten geführt und einen vorläufigen Rechenschaftsbericht einem Wirtschaftsprüfer vorgelegt, sagte AfD-Schatzmeister Norbert Stenzel dem SPIEGEL. "Wir rechnen damit, dass Mitte Februar die erste Tranche von knapp zwei Millionen Euro eingeht", so Stenzel. Für jede Wählerstimme kassiert die AfD 85 Cent vom Staat, dazu gibt es Zuschüsse proportional zu den eingeworbenen Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Für das Jahr 2014 rechnet Stenzel mit weiteren knapp zwei Millionen Euro Staatshilfe für seine Partei. Zugleich droht der AfD eine Führungskrise, da Bundessprecher Bernd Lucke seine Tätigkeit in der Partei reduzieren will. "Ich bin nach wie vor als Hochschullehrer tätig", sagte Lucke dem SPIEGEL. Zwar werde er sich "teilbeurlauben lassen", um seine "Aufgaben als Parteisprecher erfüllen zu können". Aber künftig will Lucke wieder an zwei Tagen in der Woche Vorlesungen an der Universität Hamburg halten. "Insbesondere in organisatorischen Fragen werde ich kürzertreten", kündigte der Parteichef an. "Auch bei Mediation und Konfliktschlichtung kann und muss ich nicht alles selber machen." Für die Partei ist Luckes Entscheidung gefährlich, da nur der Parteichef die Autorität hat, die vielen Kleinkriege in den Landesverbänden zu schlichten. Dies soll künftig Parteikollege Joachim Starbatty übernehmen: "Bei uns streiten ein libertärer und ein wertekonservativer Flügel", räumt Starbatty ein. "Wenn Flügel schlagen, fliegt man normalerweise. Bei uns schlagen die Flügel gegeneinander." Für Mitte Januar plant die AfD einen Parteitag in Aschaffenburg, auf dem die Richtungsfrage und die Zukunftsstrategie diskutiert werden sollen.