Zur Finanzierung ihres Wahlkampfs will die neue Anti-Euro-Partei "Alternative für Deutschland" Kontaktlisten von CDU-nahen Organisationen nutzen
Zur Finanzierung ihres Wahlkampfs hat die neue Anti-Euro-Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) einen "Arbeitskreis Fundraising" eingerichtet. Schatzmeister Norbert Stenzel, Geschäftsführer eines Bad Nauheimer Betonherstellers, plant für diese Woche Mailing-Aktionen mit Spendenaufrufen. Dabei will der Arbeitskreis frühere CDU-Parteifreunde anbetteln. "Als Mitglied im CDU-Wirtschaftsrat habe ich ein dickes Verzeichnis mit Mitgliederadressen", sagte AfD-Schatzmeister Stenzel. Im CDU-Wirtschaftsrat ist die Empörung über diesen "Datendiebstahl" groß. "Kein Mitglied darf Daten für private Zwecke nutzen, schon gar nicht für eine andere Partei", sagt Präsidiumsmitglied und Unionsfraktionsvize Michael Fuchs. Die AfD-Geldsammler wollen zudem ihre Kontakte in Arbeitgeberverbänden und Industrie- und Handelskammern (IHK) nutzen. Nach Angaben Stenzels will man interne Wahllisten für die Vollversammlungen der IHK auswerten. Ein Sprecher des Industrie- und Handelskammertages warnte, man werde konkreten Hinweisen auf Datenmissbrauch nachgehen. Bisher hat die AfD 600.000 Euro vor allem aus Beiträgen ihrer 8500 Mitglieder eingenommen. Die größte Einzelspende einer Privatperson bezifferte Stenzel auf 5000 Euro.