Bekannte Fotos und Filmsequenzen von der Flucht der Deutschen 1945 sind zu anderen Zeiten entstanden

Bekannte Aufnahmen, die angeblich die Flucht der Deutschen aus den Ostgebieten 1945 zeigen, sind in Wahrheit zu anderen Zeiten entstanden. Möglicherweise zeigen einige Bilder auch nicht-deutsche Flüchtlinge, sondern NS-Opfer. Das geht aus einer Studie des Historikers Stefan Scholz von der Universität Oldenburg hervor.

Danach findet sich eine Aufnahme aus dem Spielfilm "Land unterm Kreuz" von 1927 sowohl in einem Dokumentarfilm des ZDF wie auf dem Titel des Magazins "Geo" wieder, obwohl es in beiden Medien um Flucht und Vertreibung 1945 ging. ARD wie ZDF haben zudem für Flucht-Dokumentationen Filmsequenzen benutzt, die aus einer NS-"Wochenschau" aus dem Jahre 1940 stammen. Auch mehrere Verlage nutzten Bilder aus dieser Wochenschau für Bucheinbände über die Flucht der Deutschen.

Bei einigen berühmten Fotos des britischen Fotografen Fred Ramage hat Scholz zudem festgestellt, dass sie nach Angaben von Ramage wohl NS-Opfer, in einem anderen Fall westdeutsche Zivilisten zeigen. Die Aufnahmen sind jedoch von "Bild", der "Süddeutschen Zeitung" oder dem Econ-Verlag zur Illustration von Flucht und Vertreibung benutzt worden.

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