Germanwings-Piloten fordern mehr Gehalt
Beim geplanten Ausbau ihrer Tochter Germanwings muss die Lufthansa mit Widerstand der Piloten rechnen. Diese hatten 2004, nach Gründung des Billigablegers, Gehaltsabsenkungen für die dort eingesetzten Flugzeugführer zugestimmt. Der Kompromiss galt allerdings nur unter der Bedingung, dass Germanwings völlig unabhängig von der Mutter operiert und nicht zu stark wächst. Schon Ende September, noch bevor der Konzern am Donnerstag vergangener Woche bekanntgab, große Teile des Kurz- und Mittelstreckengeschäfts auf den Günstigableger zu verlagern, sahen sich die Piloten an das Zugeständnis nicht mehr gebunden. Das geht aus einem Schreiben der 16-köpfigen Tarifkommission hervor, das an die deutschen Cockpitangestellten des Konzerns ging und nach wie vor Gültigkeit hat. "Nach einem Zusammenwachsen von LH-Classic und Germanwings", heißt es darin, sei "die Grundlage für abgesenkte Arbeitsbedingungen" entfallen. Als Druckmittel für ihre Forderung nach gleichem Lohn für alle wollen die Flugzeugführer aktuelle Verhandlungen um einen neuen Vergütungstarifvertrag einsetzen, die kommende Woche weitergehen sollen. "Wenn sie scheitern", warnt ein Mitglied der Tarifkommission, "sind wir ruck, zuck streikfähig."