Kartellbeschwerde gegen Amazon-Tochter Audible

Dem US-Konzern Amazon steht neuer Ärger mit der deutschen Buchbranche ins Haus. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat am 24. August eine Beschwerde gegen die Amazon-Tochter Audible beim Bundeskartellamt eingereicht: Die Download-Plattform missbrauche ihre Marktmacht und zwinge den meist kleinen deutschen Hörbuchverlagen existenzbedrohende Konditionen auf. Audible hat einen Marktanteil von rund 90 Prozent beim Verkauf digitaler Hörbücher. Derzeit versucht das Unternehmen, die Verlage in ein Flatratemodell zu drängen, das ihnen deutlich niedrigere Umsätze bringen würde. Verlagen, die sich weigern, droht Audible mit Auslistung. Beim Kartellamt liegen bereits weitere Beschwerden gegen Audible vor. "Das Geschäftsmodell von Amazon und Audible zielt darauf, die Buchhandelsstrukturen zu zerstören und gefährdet kulturelle Vielfalt", sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins. Der Verband hat nicht nur die Bonner Wettbewerbshüter in die Spur gesetzt, sondern auch die EU-Kommission informiert. Sie ermittelt schon im E-Book-Streit gegen Amazon. 2014 hatte Amazon die E-Book-Verlage mit Knebelkonditionen gegen sich aufgebracht.

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