Lufthansa will Betriebsrenten kürzen
Die Lufthansa steuert auf einen neuen Konflikt mit ihren Beschäftigten zu. Diesmal geht es um die Altersversorgung von mehr als 60.000 Mitarbeitern im Fluggeschäft des Konzerns, aber auch bei Ablegern wie der Catering- oder Techniksparte. Langjährige Flugbegleiter konnten bisher mit rund 1000 Euro Zusatzrente pro Monat rechnen, Kapitäne sogar mit bis zu 4000 Euro. Die Details sind in einem eigenen Tarifvertrag geregelt. Den will die Geschäftsführung zum 31. Dezember kündigen, um Kosten zu sparen. Stattdessen soll ein neues, abgespecktes Betriebsrenten-Modell erarbeitet werden. Neue Vorschriften zur Rechnungslegung und die anhaltende Niedrigzins-Politik der Europäischen Zentralbank hatten dazu geführt, dass die Lufthansa ihre Pensionsrückstellungen in der Bilanz kräftig aufstocken musste. Den Angestellten drohen durch den Plan herbe Einschnitte. Ein Konzernsprecher betont, man wolle in dieser Woche zunächst die Mitarbeiter informieren, die Reform sei nötig, um das System zukunftssicher zu machen. Ein Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat kritisiert den Sparplan und hält ihn für überzogen. Die Lufthansa verdiene im laufenden Geschäft genug, argumentiert er, um die Bezüge in alter Höhe zahlen zu können.