CSU übt Kritik an Münchner Kammerspielen für das Projekt "Schleusertagung"
Innenpolitiker von CDU und CSU empören sich über ein politisches Kunstprojekt der Münchner Kammerspiele. Das Theater richtet Mitte Oktober eine "Internationale Schlepper- und Schleusertagung" aus. Das auch von der EU geförderte Satire-Projekt kommt im Gewand einer Industriemesse daher. Es bietet etwa eine "Image-Aufwertung" für Fluchthelfer und den Austausch über "Preise, Personal und Qualitätsmanagement". Ansgar Heveling (CDU), Chef des Innenausschusses im Bundestag, kann darüber "nur den Kopf schütteln". Schleuser seien "Kriminelle, die die Not anderer Menschen ausnutzen und denen das Leben der Flüchtlinge egal ist". So sieht es auch CSU-Politiker Hans-Peter Uhl: "Angesichts unzähliger toter Kinder, Frauen und Männer in den Fängen von Schleusern ist die Veranstaltung zynisch und konterkariert Maßnahmen, diesen Banden das Handwerk zu legen." Matthias Lilienthal, Intendant der Münchner Kammerspiele, widerspricht: "Wir wollen eine ernsthafte politische Diskussion führen zu der Frage, wie unsere Gesellschaft mit Schleppern und Schleusern umgehen sollte." Sie würden pauschal kriminalisiert, dabei könnten Flüchtlinge ohne sie kaum nach Europa gelangen.