Pussy Riot: "Wir wollen eine Revolution"

Kurz nach dem Urteil gegen die russische Gruppe Pussy Riot hat eine der inhaftierten Aktivistinnen aus dem Gefängnis heraus die Kritik am Putin-Regime erneuert. Das System Putin tauge "nicht für das 21. Jahrhundert, es erinnert vielmehr an Stammes gesellschaften und diktatorische Regime der Vergangenheit", erklärte die Wortführerin der Gruppe, Nadeschda Tolokonnikowa, dem Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL. Die Allmacht Putins sei ein Trugbild und nicht unendlich, "eine Revolution in Russland" unausweichlich. Sie bereue den Auftritt in der Moskauer Christ-Erlöser-Kirche nicht, mit dem die Gruppe gegen Putin protestiert habe, sagt die 22-jährige junge Mutter in dem Interview. Pussy Riot sei niemals gegen die Religion aufgetreten, das Etikett des religiösen Hasses hätten ihnen Putins Ideologen angehängt, so Nadeschda Tolokonnikowa: "Unsere Motive waren ausschließlich politisch. Wir wollen jenen Teil der Gesellschaft aufrütteln, der politisch bislang apathisch war." Die drei Aktivistinnen waren wegen ihrer Aktion am 17. August zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, gegenwärtig läuft das Berufungsverfahren.

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