Streit um Gen-Mais entzweit Regierung

Die Bundesregierung muss sich darüber verständigen, wie sie es mit der Anbauzulassung gentechnisch veränderter Maispflanzen hält. Anlass ist der Antrag eines amerikanischen Herstellers bei der EU-Kommission, der das Getreide in Europa auf den Markt bringen will. Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) war bereits vorgeprescht: "Die Haltung des Wirtschaftsministeriums ist klar: Wir lehnen die Zulassung der gentechnisch veränderten Maissorte ab." Eine abgestimmte Linie der Bundesregierung war das nicht, denn für das CDU-geführte Gesundheitsministerium ist eine "gesundheitliche Gefährdung nicht nachweisbar", und auch das CDU-geführte Forschungsministerium hält den Gen-Mais mit Verweis auf die Europäische Lebensmittelbehörde für "unbedenklich". Das SPD-geleitete Umwelt- und das von der CSU verwaltete Landwirtschaftsressort wiederum sind gegen die Zulassung. Sollte sich im Rat der EU bis zum 12. Februar keine qualifizierte Mehrheit gegen den Gen-Mais ergeben, wird ihn die EU-Kommission nach eigener Aussage zulassen.

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren