Widerstand gegen Salz-Versenkung durch K+S

Die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) steht unter wachsendem Druck, die Versenkung salzhaltiger Abwässer durch den Düngemittelkonzern K+S zu stoppen. Der Konzern konnte bisher nicht nachweisen, dass die Salzlauge keine Gefahr für weitere Trink- und Grundwasserbrunnen im hessisch-thüringischen Grenzgebiet bedeutet. Das geht aus mehreren Stellungnahmen der Landesbehörden aus Hessen und Thüringen sowie eines externen Gutachters hervor, die dem Ministerium vorliegen. Ein komplexes Berechnungsmodell für die Ausbreitung der Salzlauge, das K+S eigentlich schon 2013 vorlegen sollte, ist nach Einschätzung des Hessischen Landesamts für Umwelt und Geologie "noch nicht kalibriert und prognosefähig". Das Gießener Büro für Hydrogeologie und Umwelt geht in seiner im Oktober verfassten Expertise davon aus, dass das Modell "frühestens in ca. 6 Monaten" eine "hinreichende Prognosefähigkeit" erreichen könnte. Die Genehmigung zur Laugenversenkung läuft jedoch Ende dieses Monats aus. Umweltverbände wie der BUND und die Linkspartei im hessischen Landtag bezweifeln, dass das Modell jemals funktionieren wird. Sie fordern von Hinz, auf eine in Aussicht gestellte Verlängerung der Genehmigung zu verzichten. Ärger droht der hessischen Ministerin auch aus der eigenen Partei: Die thüringische Umweltministerin Anja Siegesmund hält eine Verlängerung fachlich und juristisch für "nicht genehmigungsfähig". K+S argumentiert, ohne die Versenkung stünden Tausende Arbeitsplätze auf der Kippe.

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