Berufsstart Wir sind Helden
Wer als gebürtige Hessin in der tiefsten westfälischen Provinz für eine typische Ostdeutsche gehalten wird - der hat entweder alle getäuscht oder alles richtig gemacht. Anna Krusch spricht zwar so schnell, dass man bei ihr ohnehin keinen Akzent raushören kann. Aber es ist auch nicht die Aussprache, sondern eher die Ansprache, die ihre Kollegen im ostwestfälischen Städtchen Minden denken lässt, sie sei aus dem Osten der Republik eingewandert.
"Vielleicht sind es meine begeisterten Berichte über Städte wie Görlitz und Leipzig, vielleicht ist es meine Fähigkeit, aus wenig viel zu machen, vielleicht ist es mein soziales Verhalten", sagt Krusch. Die Antwort kennt sie nicht, und sie ist ihr auch egal, denn, so fügt sie lachend hinzu, "es ist eine Auszeichnung, sozusagen für einen Ossi ehrenhalber gehalten zu werden".
Das Spiel mit Identitäten und Prägungen, das Aneignen des jeweils Besten ist eine Voraussetzung für die Arbeit von Krusch. Die 26-Jährige blickt aus ihrer 50-Quadratmeter-Dachgeschosswohnung zwar auf das eher verschlafene ostwestfälische Minden. Aber von dort aus sind es nur fünf Minuten mit dem Fahrrad in eine andere Welt, die auch ihre Arbeitswelt ist. Krusch sitzt in der Personalabteilung der Amadee AG, eines Software- und Beratungshauses für das strategische Management von Geschäftsprozessen.
Für das international gefragte Unternehmen arbeiten am provinziellen Standort rund hundert Mitarbeiter aus 13 Ländern - und damit die sich in Ostwestfalen wohl fühlen und ankommen, kümmert sich Anna Krusch um die Mitarbeiter und deren Familien. "Dabei geht es sowohl um berufliche als auch private Belange", sagt sie. Sie bringt die Menschen zusammen - beim Pokerabend, Fotowettbewerb, Theaterbesuch oder Fußballturnier. Sie organisiert Seminare, Sprachkurse und Schlittenfahrten, kümmert sich, wenn es um Behördengänge für Visa und Arbeitsgenehmigungen geht, hilft bei Problemen mit der Telekom, bei der Wohnungssuche oder der Kinderbetreuung. "Das pralle Leben" schwärmt Krusch über ihren ersten festen Job nach dem Studium.
Und doch denkt sie nach einem guten Jahr im Beruf schon wieder an Veränderung, will weiter, will mehr, will anderes. Denn beides, der Erfolg, so schnell im Berufsleben Fuß zu fassen, als auch der Drang, sich danach nicht darauf auszuruhen, hatte sich in ihrem Bildungsweg bereits abgezeichnet.
So wenig wie es eine exakte Berufsbezeichnung gibt für das, was Anna Krusch gerade macht, so wenig war ihr am Anfang klar, wohin die Bildungsreise sie führen sollte. Nach dem Abitur im hessischen Herborn zog es sie sofort in die Welt des Theaters: Für ein Jahr assistierte sie am Schauspiel Leipzig, ein Wunsch noch genährt aus der Zeit der Big Band, der Theater und Musical AG in der Schule. Kultur sollte es sein - die Vorstellung davon war ebenso diffus wie der Wunsch danach brennend. Das Theater in Leipzig war ein heilsames Jahr, "weil ich danach wusste, dass ich selbst keine Künstlerin bin, mir aber der Kulturbereich sehr liegt".
Also ging sie noch einen Schritt weiter Richtung Osten - nach Görlitz - und schrieb sich dort an der Hochschule für "Kultur und Management" ein. Das Ziel: "Bachelor of arts". Sowohl der Studiengang als auch der Abschluss Bachelor waren nagelneu, was sie aber nicht schreckte, sondern anzog. Ihr war zwar klar, dass beides "für potentielle Arbeitgeber erst mal fremd klingen muss". Aber Krusch wusste auch, "dass die Mischung aus Kultur, Idealismus, Kreativität, Bodenständigkeit und Realitätsbewusstsein für mich optimal waren".
Also lieber mit Überzeugung das Risiko angehen, als vorschnell die vermeintliche Sicherheit zu finden. Ihr Praxissemester führte sie erneut zum Theater, diesmal nach Würzburg ins Bühnen-Marketing: "Mitten ins Spannungsfeld zwischen Kunst und dem Vorwurf, sie durch den Verkauf zu kommerzialisieren." Danach wusste sie: "Ich habe das Talent, beide Seiten zu verstehen und zu vermitteln. Ich spreche die Sprache der Künstler genauso wie die eines BWLers."
Das Prinzip von Versuch und Irrtum, das Selbstbewusstsein, auch auf seinen Bauch zu hören und nicht nur auf Berufsberater, gehört auch zu den Leitmotiven von Eva Bockholt.
Der Optimismus war der 26-Jährigen in die Wiege gelegt: "Unmöglich ist gar nichts", lautete die Devise der Eltern. Ihr Vater, ein Management-Berater im Rheinischen, gab ihr mit auf den Weg: "Wenn du den passenden Job nicht findest, dann erfinde ihn selber." Klingt prima - aber Väter können viel reden. "Reality-Check" nennt sie das, was dann folgte - und manchmal war es auch ein Reality-Schock.
Gestartet war sie mit einem eindeutigen Berufswunsch: Diplomatin. Dafür ging sie in die USA an die "Georgetown University", um Internationale Politik zu studieren. Wie es sich für angehende Diplomatie-Damen gehört, bestand sie "cum laude", aber für Eva Bockholt zählten Menschen und Erfahrungen immer mehr als die Note auf einem Papier. Sie hospitierte im Repräsentantenhaus, engagierte sich an der Uni für Mitstudenten und wusste nach vier Jahren Studium der politischen Welt: "Für die Diplomatie bin ich zu trotzig." Wohl auch zu freiheitsliebend - Bockholt braucht den ständig neuen Input, die Herausforderung, vor allem auch die persönliche Entwicklung - "sonst würde ich krank werden".
So zog es sie zurück in die "Alte Welt", wo sie für ihren Georgetown-Bachelor in Straßburg war und dann noch einen Master draufsetzte in Warschau - diesmal mit dem Fokus Europa. Aber auch hier beunruhigte die Realität die Suchende: "Die Angst, als Eurokrat in Brüssel zu enden, war zu groß", sagt sie. Anders als 80 Prozent ihrer Mitstudenten, "die alle irgendwo in Brüssel gelandet sind", ließ sie deshalb Jobmöglichkeiten fahren und ging noch einen Schritt weiter: "Ich wollte nicht den ersten oder sogenannten besten Job, sondern den passenden." Weil sie nun wusste, dass sie in der Politik und ihren Apparaten unglücklich werden würde, suchte sie das Gegenteil: Nichtregierungsorganisationen (NGOs).
Ihr war klar, dass dort schlechter bezahlt wird als in Staatsapparaten, bei nicht weniger Arbeit. Und ihr war auch klar, dass sie sich noch nicht am Ende ihrer Suche befand, die für sie immer auch eine Reise nach innen war, "das Erkennen der eigenen Persönlichkeit". Wieder zog sie um, diesmal nach London, und weil sie sowohl jenen Teil ihrer Generation, der den erstbesten Job nimmt und ausschließlich auf Sicherheit setzt, vor Augen hatte, wie den anderen Teil, der sich als "Generation Praktikum" durchhangelt, immer in der Hoffnung, irgendwann irgendwo übernommen zu werden, machte sie sich selbst eine Vorgabe: "Ein unbezahltes Praktikum ist in Ordnung, mehr nicht."
Und wieder ging sie ein Risiko ein, jobbte morgens in einer Klinik, abends bei einer Modefirma und ließ sich nebenbei zu einer Mediatorin weiterbilden. "Geld", sagt sie "sollte nie über den nächsten Schritt entscheiden." Sie merkte erneut, dass große Namen nicht automatisch großes Glück bedeuten, "dass es noch viel mehr gibt als Vereinte Nationen, Amnesty International oder Greenpeace". Eva Bockholt, die einst vom Rheinland auszog, die Welt zu erobern, ist schließlich in Berlin gelandet: Seit Februar arbeitet sie nun als Projektmanagerin für "Data", eine NGO, die der U2-Sänger Bono ins Leben gerufen hat. Data (Debt Aids Trade Africa) macht Aufklärungskampagnen für Afrika. Bockholt fing im Londoner Büro im administrativen Bereich an und baut nun in Berlin ein Büro auf für den G-8-Gipfel im Juni in Heiligendamm. "Es ist ein kleines, aber tolles Team, ich werde ernst genommen, habe Verantwortung, kann gestalten und mache etwas, das mich berührt." Sie sagt aber auch, "so wie das alles gelaufen ist, hätte man es nie planen können".
Der Mut zum Risiko, die Neugier auf sich selbst mit der Neugier auf die Welt zu verbinden, das ist entscheidend für Eva Bockholt: "Für den Job bei Data war meine Aushilfstätigkeit am Empfang des Krankenhauses bestimmt genauso hilfreich wie meine Uni-Abschlüsse." Und nach kurzem Nachdenken sagt sie: "Vielleicht sogar noch wichtiger."
Eva Bockholt und Anna Krusch sind Vertreterinnen einer Generation von Berufseinsteigern, die die Weite suchen, um das Nahe zu finden. Sie leben nach dem Motto: Nutze deine Jugend. Sie wussten ja bereits vorher: Ein abgeschlossenes Studium ist schon lange keine Garantie mehr für einen guten Job, die Karriereleiter vieler Uni-Absolventen endet mit Aushilfsjobs. Aber was vielen als Bedrohung erscheint, machen sie zu einer Welt voller Möglichkeiten. Anything goes? Laissez faire! Die produktive Unruhe zeichnet sie aus.
Anna Krusch sah in jedem Karriereschritt eher eine Persönlichkeitsentwicklung als einen Masterplan für die erfolgreiche Businessfrau
Uniabschluss, Praxiserfahrung, Fremdsprachen - na klar, alles vorhanden. Dennoch misslingt vielen der fliegende Wechsel vom Studium in den Beruf. Gejobbt hat während des Studiums fast jeder. Aber die erste richtige Stelle anzutreten, ist dann doch etwas anderes. Nicht so unverbindlich. Viel fordernder. Mit Angst verbunden vor möglichen Fehlern, vor den vielen Erwartungen anderer oder an sich selbst. Anna Krusch schreckt dafür auch vor Doppelbelastungen nicht zurück. Neben dem Job bei Amadee machte sie noch einen Master im Eventmarketing. "Das ist wohl meine Ungeduld", sagt sie über die Doppelbelastung. Niemand hat das von ihr erwartet - außer sie selber.
Das Wort vom lebenslangen Lernen haben Bildungshungrige wie Krusch und Bockholt längst im Blut. Die Bildungsnomaden der Neuzeit lernen damit schon früh umzugehen, es gehört zu ihrem Weg. "Ich habe in jeder Stadt schnell neue Freunde gefunden, ein interessantes Umfeld. Und wenn ich weitergezogen bin, ist immer jemand in meinem Leben geblieben", sagt Eva Bockholt. Aber immer ist auch etwas - oder jemand - zurückgeblieben.
Der Weg von Heiner Meister hingegen zeigt, dass der Lebenslauf nicht immer drei Seiten lang sein muss, um das Glück zu bringen. Der 29-Jährige ist in der Nähe von München geboren, dort zur Schule gegangen, hat in Bayern Zivildienst geleistet, in der Landeshauptstadt studiert und arbeitet nun seit neun Monaten in Augsburg. Das nennt man geradlinig, bodenständig. "Die Nähe von Familie und Freunden war mir immer wichtig", sagt er. Und so plante er sein Leben drumherum. Schon bei der Wahl des Studienfachs entschied er sich für das Naheliegende: "Geologie interessierte mich, aber die Berufsaussichten in der Chemie sind einfach besser", sagt er. Da scheint es etwas in den Genen zu geben: Für Vater und Bruder bestimmt ebenfalls die Chemie den Beruf - etwas zum Leidwesen der Mutter, die als Krankengymnastin bei Familientreffen die ewigen Fachgespräche aushalten muss.
Elf Semester brauchte Meister für sein Chemie-Diplom an der Universität München - aber schließlich machte er doch etwas anders als die meisten Kommilitonen: "90 Prozent der Chemiker promovieren dann noch", sagt er - und das reizte ihn auch. Lust hatte er und ein interessantes Thema dazu. Aber gleichzeitig vermisste er schon während des ganzen Studiums den Praxisbezug. Also ließ er zur Überraschung seiner Kommilitonen den Doktortitel sausen und wechselte für einen Aufbaustudiengang an die Fachhochschule, die erstmals das neugegründete "Master Studium of Paper Technology" anbot.
Vielleicht weil er schon immer eher naturverbunden war, reizte ihn das Konkrete mehr als die Grundlagenforschung. "Bei BASF irgendwelche Synthesen durchzuspielen, das konnte ich für mich früh ausschließen", sagt er. Seine Gedanken gingen Richtung Ökologie, Umwelttechnik. Seine Master-Arbeit schrieb er über die Papierfabrik des finnischen Konzerns UPM Kymmene in Augsburg.
Am Standort Augsburg arbeiten 560 Mitarbeiter, weltweit beschäftigen die Finnen immerhin 28.000 Menschen. Für Meister die optimale Mischung: Nähe zur Heimat und ein internationaler Konzern, der ein Tor zur Welt öffnet. Deshalb hat er auch nicht lange nachgedacht, als die Finnen seine Arbeit lasen und ihn direkt übernehmen wollten. Nur die Gehaltsverhandlungen hatte er sich anders vorgestellt: "Die fanden gar nicht statt." Nach kurzem Gespräch schickte man ihm einfach einen vorgefertigten Vertrag ins Haus, über das Geld war nie geredet worden. "Ein Anfängerfehler", sagt Meister heute, auch wenn er nicht unzufrieden ist mit 3200 Euro brutto. Für das, wie er findet "niedrige Anfangsgehalt", entschädigt ihn der Spaß an der Arbeit, die richtige Mischung aus Theorie und Praxis: Er hält den Kontakt zu den chemischen Zulieferern, ist verantwortlich für die Wasserkreisläufe und die Abwasserqualität, überwacht die Einhaltung der Normen. Und im eigenen kleinen Labor kann er seine Experimentierkasten-Seele ausleben. "Die Abwechslung ist groß, und man bekommt viel Anerkennung", sagt Meister. Für ihn ideal als "ersten Job", der auch den Phantomschmerz über den fehlenden Doktorhut lindert: "Es war die richtige Entscheidung!"
Arbeit bedeutet vielen weit mehr als das halbe Leben oder Titel. "Mein Beruf, wenn er zu mir passt, ist mir sehr, sehr wichtig. Ich würde eher auf ein Hobby verzichten als auf Arbeiten", sagt Krusch.
Viele unterscheiden nicht mehr wie früher zwischen Arbeits- und Privatleben: Raus aus der Uni, rein in den Großkonzern, steiler Aufstieg und zum Firmenjubiläum eine goldene Uhr - so stellten sich vor noch nicht allzu langer Zeit viele Berufseinsteiger ihre Zukunft vor. Aber zunehmend sind die krummen Wege die geraden. Und Frauen wie Bockholt und Krusch rechnen Privates und Berufliches nicht gegeneinander auf: "Ich lebe in einer positiven Welt, ohne mein Umfeld von Freuden und Familie wäre das alles so nicht gegangen", so Bockholt. Beiden war auch immer die finanzielle Unterstützung der Familie sicher.
Krusch sah in jedem Ausbildungs- oder Karriereschritt eher eine Persönlichkeitsentwicklung als einen Masterplan für die Businessfrau.
Beim Studium erkundete sie von Görlitz aus das Nachbarland Polen, reiste in die Vergangenheit auch ihrer Familie - die Oma ist ein Flüchtling aus Schlesien. Sie lebte für ein Auslandssemester in Krakau und musste lernen, dass ein polnischer Freund sie vor seiner Familie als Französin ausgab - weil seine Großeltern die Deutschen hassten. Wenn sie ihre Eltern in Hessen besuchte, sagte sie ihnen, wenn es zurückging in die Studienstadt: "Ich fahre nach Hause." Sie ließ sich immer ganz fangen von dem Charme und der Geschichte in Orten wie Leipzig, Görlitz oder Krakau.
Die Kunst des Arbeitsglücks im ersten Job besteht darin, das zu finden, was zu einem passt. Rund 11.700 Studiengänge gibt es an deutschen Hochschulen, dazu fast 350 anerkannte Ausbildungsberufe. Wer studieren will, muss nicht nur ein Fach wählen, sondern sich schon bei Studienbeginn für einen Abschluss entscheiden - für Bachelor, Magister, Diplom oder Staatsexamen. Die Unübersichtlichkeit von Berufsfeldern und Ausbildungsmöglichkeiten lähmt viele. Dazu kommt, dass den meisten schon früh eingeimpft wird, die Chancen auf einen guten Job seien gering. Millionen Arbeitslose als Konkurrenten und Preisdrücker; Magister- oder Diplomurkunden bedeuten nicht mehr viel, und ein Blick in die Stellenanzeigen suggeriert: Die Unternehmen suchen 20-jährige Superhirne, die nach einem Blitzabitur binnen drei Jahren promoviert sind und nebenbei sechs Jahre Berufserfahrung in zehn Ländern gesammelt haben.
Doch wenn Karrieren kaum noch kalkulierbar werden und Berufsgrenzen sich auflösen, zählt Persönlichkeit und der Wille, immer weiter zu lernen, sich zu entwickeln.
Bockholt, Meister und Krusch haben alle drei nach ihrem Studium weitere Bildungswege gesucht und probiert - berufsbegleitend oder berufsvorbereitend. Nie stand für sie nur der klassische Weg im Mittelpunkt, sondern immer auch die Frage, was macht das mit meiner Persönlichkeit: Sie sind keine Arbeiter, sondern im besten Sinne des Wortes "reife" Menschen geworden.
Genau das, was die moderne Arbeitswelt von Berufsanfängern wie Krusch, Bockholt und Meister mittlerweile erwartet, könnte für die Arbeitgeber aber auch zum Problem werden. Die ambitionierten Anfänger sind selten satt, sie wollen immer mehr wissen, für sie steht Geld nicht zwingend im Vordergrund. Krusch und Bockholt wollen nicht mal darüber reden, wie viel sie verdienen: "Was sagt das denn aus?", lautet ihre Gegenfrage. Auf dem langen Lauf zu sich selbst haben sie gelernt, was sie wert sind, was sie können, sie haben weniger Angst vor Risiken. Für Arbeitgeber wird es deshalb schwerer, solche ungeschliffenen Diamanten zu halten.
"Ich vermisse die Kultur", sagt Anna Krusch. Sie mag ihren Job in Minden - und streckt doch schon wieder die Fühler aus, sie sucht "Schnittstellen zwischen Kultur und Wirtschaft", wie zum Beispiel im Sponsoring oder in der Öffentlichkeitsarbeit. Klar, gern nimmt sie auch Angebote aus dem Osten.
Heiner Meister könnten die Kontakte zur Zuliefererindustrie neue Perspektiven eröffnen. Aber auch innerhalb des finnischen Papierkonzerns gibt es genügend Möglichkeiten für Abwechslung. "Ins Ausland würde ich aber nie für immer gehen", sagt er lachend. Dann doch lieber neue Angebote aus Bayern annehmen.
Und Eva Bockholt weiß jetzt schon, dass sie nach dem G-8-Gipfel in Heiligendamm wieder eine neue Herausforderung braucht, gern innerhalb der Mannschaft des U2-Sängers. Sie denkt aber auch über Selbständigkeit nach. Oder Gedichte. Und Heiraten. Es gibt noch so viel zu tun im Leben.