Nach Fehlentscheidung Drei Schiedsrichter bei Basketball-WM suspendiert

Der Aufschrei war groß. "Ein verdammter Witz", sagte Litauens Trainer über einen nicht gegebenen Punkt in der Schlussphase der Partie gegen Frankreich. Für das Schiri-Team ist die WM nun beendet.
Das Spiel des Anstoßes: Frankreich gegen Litauen

Das Spiel des Anstoßes: Frankreich gegen Litauen

Foto: Shi Tang/Getty Images

Der Basketball-Weltverband Fiba hat ein Schiedsrichter-Trio nach einer Fehlentscheidung in der Partie Frankreich gegen Litauen für den weiteren Verlauf der Weltmeisterschaft in China suspendiert. Die Unparteiischen Antonio Conde (Spanien), Daniel Alberto Garcia Nieves (Venezuela) und Leandro Lezcano (Argentinien) sollen bei keinem Spiel des Turniers mehr zum Einsatz kommen, teilte die Fiba am Sonntag mit.

In der Zwischenrundenpartie zwischen Frankreich und Litauen waren noch rund 30 Sekunden auf der Uhr, als Jonas Valanciunas gefoult wurde. Der Litauer verwandelte den ersten von zwei Freiwürfen zum 75:76. Beim zweiten Wurf schlug der französische NBA-Topstar Rudy Gobert während des Rebounds verbotenerweise gegen den Ring. Dies war nicht geahndet worden.

"Das ist ein verdammter Witz. Das ist kein Basketball", sagte Litauens Trainer Dainius Adomaitis anschließend und erklärte, was seiner Meinung nach eigentlich hätte passieren sollen: "Stopp das Spiel, schau es dir noch mal an."

Die Fiba teilte nun mit, die korrekte Entscheidung wäre gewesen, einen Punkt für Litauen zu geben. Sich die Szene noch einmal anzuschauen, war den Schiedsrichtern allerdings gar nicht möglich. Laut Fiba-Regelwerk ist das nur möglich, wenn die Unparteiischen die Szene abgepfiffen hätten. Da sie die Situation aber falsch eingeschätzt haben, pfiffen sie nicht und beraubten sich damit der Chance, noch einmal draufzuschauen.

Das Ergebnis werde nicht korrigiert, teilte die Fiba mit. Frankreich gewann mit 78:75 und zog vorzeitig ins Viertelfinale ein. Litauen schied aus, bei einem Sieg hätte das Team die Chance auf die Runde der letzten Acht gewahrt.

Anmerkung: In einer früheren Version des Textes hieß es, dass die Fiba den Grund nicht mitteilte, warum die Schiedsrichter sich die strittige Szene nicht noch einmal anschauten. Wir haben ihn nachträglich ergänzt.

sak/dpa/AP
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