Spektakulärer Sieg vor 94.000 Zuschauern Tyson Fury knockt Dillian Whyte aus

Er bleibt der ungeschlagene König des Schwergewichts: WBC-Weltmeister Tyson Fury hat seinen britischen Landsmann Dillian Whyte durch technischen K.o. besiegt. Beendet Fury nun seine Karriere?
Fury (l.) lässt Whyte keine Chance

Fury (l.) lässt Whyte keine Chance

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Nick Potts / dpa

Tyson Fury ist alter und neuer WBC-Weltmeister im Schwergewicht. Der 33-jährige Brite besiegte seinen Landsmann Dillian Whyte durch technischen K.o. kurz vor Ende der sechsten Runde. 94.000 Fans feierten den spektakulären Sieg im ausverkauften Londoner Wembley-Stadion. Es war die größte Zuschauerzahl in der britischen Box-Geschichte.

Der Kampf begann taktisch: Der 13 Zentimeter kleinere Whyte versuchte zu Beginn, durch schnelle Sprünge an seinen Gegner heranzukommen. Doch Fury entzog sich klug und verzichtete in den ersten Runden seinerseits auf klare Offensivaktionen. Hitziger wurde es erst in Runde vier, als Whyte deutlich nach einem Trennkommando des Ringrichters Mark Lyson noch einen Schlag anbrachte. Fury beschwerte sich lautstark und schien seinen Herausforderer in der Folge bestrafen zu wollen.

Kurz vor Ende der vierten Runde musste Referee Lyson erneut energisch dazwischengehen, als sich die beiden Boxer ineinander verkeilt hatten. Wieder landete Whyte noch im Clinch einen Schlag – diesmal sogar einen unerlaubten Treffer an Furys Hinterkopf. Trotzdem beließ es Lyson bei Ermahnungen und sah von einem Punktabzug ab.

Fury wurde nun immer stärker, brachte gut platzierte Einzeltreffer ins Ziel und öffnete mit einem linken Haken eine Cut-Verletzung an Whytes rechtem Auge. Das Ende kam in Runde sechs, als Fury seinen Gegner mit einem wunderschönen Aufwärtshaken traf. Whyte ging zu Boden, versuchte zwar noch einmal aufzustehen, war aber so wackelig auf den Beinen, dass Lyson keine andere Wahl hatte, als den Kampf zu beenden.

Whyte war Furys Pflichtherausforderer und hatte fast vier Jahre auf die WM-Chance gewartet. Am Ende hatte er gegen den physisch und technisch überlegenen Weltmeister keine Chance. Es war Whytes dritte Niederlage im 31. Profikampf. Fury bleibt hingegen unbesiegt. 32 seiner 33 Kämpfe konnte der selbsternannte »Gypsy King« gewinnen, nur in seinem ersten von insgesamt drei Duellen mit Ex-Weltmeister Deontay Wilder musste er sich mit einem Unentschieden begnügen.

Vor dem Kampf hatte Fury angekündigt, dass er seine Karriere nach dem Sieg über Whyte beenden würde. Dabei scheint er bleiben zu wollen. »Ich habe meiner wundervollen Frau Paris versprochen, dass dieser Kampf mein letzter sein würde«, sagte Fury noch im Ring. »Ich muss mich an mein Wort halten. Das war das letzte Mal, dass ihr den ›Gypsy King‹ gesehen habt.«

Im Anschluss lieferte er wie nach vielen seiner Siege noch eine Gesangseinlage und stimmte gemeinsam mit den 94.000 Fans in Wembley »American Pie« an. Sollte es wirklich sein letzter Kampf gewesen sein, wird Fury der Boxwelt fehlen.

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