Sportlerinnen und Sportler im Homeoffice Der Kleiderschrank wird zum Rennauto

Die Ausgangssperren in vielen Ländern erfordern in Coronazeiten neue Ideen - auch bei Sportlerinnen und Sportlern. Viele Athleten kommen nicht mehr an ihre eigentliche Trainingsstätte: Fitnessklubs, Sportvereine, Trainingsplätze? Gesperrt. Jetzt müssen die eigenen vier Wände als Übungszentrum dienen, so etwa bei Vivian Assam Koohnavard. Die Balletttänzerin trainiert in ihrer Einzimmerwohnung in Berlin. Auf einem 1,50 mal 2 Meter großen Tanzboden absolviert sie ihre Übungen.

Nein, das ist kein Bademantel: Hier zeigt der dänische Taekwondo-Kämpfer Rasmus Holm seine besten Techniken per Videostream im Internet.

Vom dänischen Aarhus geht es nach Dresden. Hier zu sehen: ein Kanu-Olympiasieger in seinem Garten auf einem Paddelergometer. Tom Liebscher hält sich für die Olympischen Sommerspiele in Tokio fit, allerdings braucht er dafür viel Ausdauer - die Spiele wurden aufgrund der Corona-Pandemie verschoben und finden nun erst im Juli 2021 statt.

Deutschlands erfolgreichster Eisenmann: Jan Frodeno im Homeoffice. Der Triathlet lebt in Spanien und darf das Haus aktuell nur zum Einkaufen verlassen. Joggen im öffentlichen Raum und an der frischen Luft? In Spanien verboten. Dem aktuellen Ironman-Weltmeister bleibt deswegen nur das Laufband, Einheiten auf dem Fahrrad erledigt er auf einem Ergometer, Schwimmen kann er im hauseigenen Pool. Für die kommende Woche hat Frodeno einen Ironman über die komplette Distanz (3,86 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren, 42,195 Kilometer Laufen) angekündigt. In den eigenen vier Wänden.
Felix Rüdiger/ dpa

In diese Fotostrecke haben sich auch Hobbysportler verirrt: der ehemalige Bundesligatrainer Peter Neururer im eigenen Garten beim Golfen.

Diskuswerferinnen sind aus ihrer Sportart eher großflächige Anlagen gewohnt. Die Britin Jade Lally muss aktuell mit ihrer Garage vorliebnehmen. Man kann sich nur sehr schwer vorstellen, dass die Kegel, mit denen Lally trainiert, einen Zusammenstoß mit der Garagenwand überstehen würden.

Zwischen T-Shirts und Hosen ist das Cockpit eines Rennwagens entstanden: willkommen im Kleiderschrank von IndyCar-Fahrer Tony Kanaan aus Brasilien. Der Rennfahrer nimmt derzeit an E-Sport-Turnieren teil.
Michael Conroy/ AP

Kölner Hinterhöfe werden plötzlich zu Muckibuden: Hier absolviert die Judoka Anna-Maria Wagner Kraftübungen. Der Olympiastützpunkt in der Rheinstadt ist derzeit geschlossen.

Das vertraute Grün: Der Fußballer Erik Tallig vom Drittligisten aus Chemnitz darf noch auf Rasen trainieren, aber sonst hat der Garten seiner Eltern eher wenig mit einem Fußballplatz zu tun.

Trockenübungen auf Bierkisten: Weil in Deutschland Schwimmhallen geschlossen sind, muss Triathlet Lasse Lührs erst mal ohne Wasser auskommen.

Die Nachbarn werden sich bestimmt freuen: Die dänische Golferin Emily Kristine Pedersen trainiert den Abschlag im eigenen Garten.

Worauf achten Sie bei diesem Bild zuerst? Auf die Anstrengung und Konzentration beim Turner Marcel Nguyen? Oder eher auf die tiefenentspannte Katze, die es sich vor dem Sportgerät gemütlich gemacht hat?

Ein Tier geht noch: Der brasilianische Volleyballspieler Isac Viana übt mit seiner Frau Luíla Melo, vor den Augen von Hund Thor. Ob der Golden Retriever bereits beim nächsten Ballwechsel dazwischengesprungen ist? Man muss wohl davon ausgehen.

Wer einen Balkon hat, scheint dieser Tage ganz besonders im Vorteil: Triathlet Florian Angert kann seine Kräftigungsübungen an der frischen Luft absolvieren.

Rudern, aber keinen Meter vorwärts kommen: Johannes Weissenfeld vom deutschen Flaggschiff, dem Achter, trainiert an einer Rudermaschine auf seinem Balkon in Dortmund.

Schönheit der Einsamkeit: Die Hürdensprinterin Cindy Roleder läuft bei einem Training auf einem Feldweg bei Leipzig. Der von Behörden eingeforderte Sicherheitsabstand zu anderen Personen von mindestens zwei Metern wird hier eingehalten.
Peter Endig/ picture alliance/dpa

Nicht nur Profisportler und -sportlerinnen müssen sich fit halten. Auch Schiedsrichter sollten ihr körperliches Niveau halten - hier rennt der britische Premier-League-Referee Anthony Taylor mit seinem Hund Monty. Die englische Fußballliga ist wie auch die Bundesliga derzeit unterbrochen.