In London Dartsspieler Clemens verpasst WM-Finale

Trotz Niederlage: Für Clemens war London das Turnier seines Lebens
Foto:Luke Walker / Getty Images
Der WM-Traum von Dartsprofi Gabriel Clemens ist beendet. Im Halbfinale am Montagabend unterlag der 39 Jahre alte Saarländer dem englischen Vorjahresfinalisten Michael Smith klar mit 2:6. Clemens zeigte im größten Spiel seiner Laufbahn erneut eine ordentliche Performance, doch das war gegen die auf höchstem Niveau agierende Scoring-Maschine Smith nicht genug. Einen Tag zuvor hatte Clemens noch mit einem famosen 5:1-Sieg über den Weltranglistenersten Gerwyn Price aus Wales für Furore gesorgt.
Während der »German Giant«, wie Clemens genannt wird, mit 100.000 Pfund (rund 113.000 Euro) Preisgeld und dem größten Erfolg seiner Karriere aus dem Londoner Alexandra Palace abreist, steht der »Bully Boy« am Dienstagabend (21.00 Uhr/Sport1 und DAZN) zum dritten Mal in einem WM-Finale. Gegner wird der Sieger der Partie zwischen Topfavorit Michael van Gerwen (Niederlande) und dem Belgier Dimitri van den Bergh sein. Seine ersten beiden Endspiele im »Ally Pally« hatte Smith gegen van Gerwen (2019) sowie im Vorjahr gegen den Schotten Peter Wright verloren.
Clemens wird die britische Hauptstadt trotzdem stolz verlassen können. Als erster Deutscher hatte er 2021 ein WM-Achtelfinale erreicht – diesmal ließ er mit starken Auftritten die Viertelfinal- und Halbfinal-Premiere folgen.
Wie in den vergangenen Tagen waren bei der Partie Hunderte deutsche Fans im Alexandra Palace. Während Lokalmatador Smith schon beim Einlauf vereinzelt Pfiffe kassierte, wurde der deutsche Außenseiter ab Satz eins mit »Oh, Gabriel Clemens«-Gesängen gefeiert. Der Start in die Partie war hochklassig, doch Clemens reichte ein Satzdurchschnitt von über 102 Punkten nicht zur Führung. Smith, der in Runde drei beim 4:3 gegen Clemens’ Landsmann Martin Schindler schon fast raus war, spielte die ersten zwei Sätze auf allerhöchstem Niveau, doch Clemens behielt die Nerven und glich aus.
Der »Bully Boy« beeindruckte zwar mit zahlreichen Aufnahmen mit der Maximalpunktzahl von 180 Punkten sowie einem Finish von 161 Punkten, das er auf Bulls Eye vollendete. Aber auch Clemens knüpfte an seine starken Turnierleistungen an und schaffte auch den 2:2-Ausgleich. Die beiden folgenden Sätze wurden zum Knackpunkt der Partie: Erst holte Smith im Schnelldurchgang mit 3:0-Legs den fünften Satz, dann entschied er den knappen sechsten Satz über Bulls Eye mit 3:2 für sich. Dann war die Partie gelaufen – und für Clemens die WM.