Gestorben Dixie Dörner, 70

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Den Spitznamen »Beckenbauer des Ostens« mochte er nicht so gern. Er hatte seinen eigenen Stil, Fußball zu spielen. Und außerdem hatte Hans-Jürgen Dörner ja auch schon seinen eigenen Spitznamen: Jeder im Fußball nannte ihn Dixie. Dixie Dörner, das war wie ein Synonym für Dynamo Dresden. Von 1967 bis 1986 hielt er dem sächsischen Traditionsklub die Treue. Als Libero der Schwarz-Gelben prägte Dörner die erfolgreichste Zeit des Vereins: Seine elegante Art, mit der er aus der Abwehr heraus das Spiel seines Teams dirigierte und organisierte, machte ihn zu einem der besten deutschen Fußballer seiner Zeit. Mit ihm und durch ihn wurde Dynamo fünfmal DDR-Meister und fünfmal Pokalsieger. Dazu war Dörner bei den legendären Europapokalduellen gegen Bayern München 1973 dabei, als die Bayern nur haarscharf am Ausscheiden vorbeischrammten. 100 Länderspiele bestritt Dörner für die DDR, und es wären noch mehr gewesen, wenn er die WM 1974 in der Bundesrepublik nicht wegen einer Gelbsucht verpasst hätte. Die olympische Goldmedaille 1976 in Montreal, als die DDR im Endspiel Polen besiegte, entschädigte ihn. Nach der Wende versuchte sich Dörner als Trainer, unter anderem bei Werder Bremen. Der Erfolg, der ihn als Spieler stets begleitet hatte, blieb ihm dabei allerdings versagt. So kehrte er am Ende zu seinem Herzensklub Dynamo Dresden zurück, dem er ab 2013 als Aufsichtsrat diente. Dixie Dörner starb nach langer Krankheit in der Nacht zum 19. Januar in Dresden.