Im Alter von 90 Jahren Torontos Eishockey-Legende George »Chief« Armstrong ist tot

George Armstrong (r.) 2015 im Trikot der Maple Leafs (Archivbild)
Foto: Darren Calabrese / APGeorge »Chief« Armstrong, ehemaliger Kapitän der NHL-Franchise Toronto Maple Leafs, ist tot. Das kanadische Eishockeyteam teilte am Sonntag mit, Armstrong sei im Alter von 90 Jahren gestorben. Der Kanadier führte Toronto zu vier Stanley-Cup-Siegen (1962, 1963, 1964, 1967) und ist mit 1118 Einsätzen Rekordspieler der Franchise. Nie spielte Armstrong für eine andere NHL-Mannschaft.
»Ruhe in Frieden, George. Du wirst sehr vermisst werden«, sagte Klub-Präsident Brendan Shanahan. Armstrong sei ein stolzer und doch bescheidener Mann gewesen »der es liebte, ein Maple Leaf zu sein, aber nie das Rampenlicht suchte, obwohl kein Spieler mehr Spiele für Toronto bestritt oder länger Kapitän des Teams war.«
Part of the very fabric of the Toronto Maple Leaf organization.
— Toronto Maple Leafs (@MapleLeafs) January 24, 2021
Rest In Peace, George. You will be deeply missed. pic.twitter.com/xzLl8CwX4D
Armstrong war einer der ersten Eishockeyprofis indigener Abstammung. Als er mit den Toronto Marlboros, einem Junior-Farmteam der Maple Leafs, ein Reservat von amerikanischen Ureinwohnern besuchte, sollen diese ihn »Big Chief Shoot-the-Puck« genannt und ihm einen Kopfschmuck überreicht haben. Der Spitzname, abgekürzt auf »Chief«, hielt sich über Armstrongs Karriere hinaus.
Im Dezember 1949 debütierte er für Toronto in der NHL, nach 21 Saisons beendete er 1971 seine Karriere. Armstrong war zwölf Jahre Kapitän des Teams und gewann mit den Maple Leafs viermal den Stanley Cup. Auch 1967 war er dabei und schoss im sechsten Spiel das letzte Tor zum 3:1-Sieg gegen die Montréal Canadiens. Seitdem wartet Toronto auf einen Stanley-Cup-Triumph. Armstrong kam in seinen 1188 Spielen auf insgesamt 713 Scorerpunkte (296 Tore, 417 Assists).
1975 wurde Armstrong in die Hall of Fame aufgenommen, eine vorbereitete Rede wollte er dann aber doch nicht halten. Die Maple Leafs veröffentlichten am Sonntag einen Absatz aus der damals nicht gehaltenen Rede: »Eishockey ist ein großartiges Spiel, und ich liebe es. Ich bin Teil einer schwindenden Generation, die es nie wieder geben wird. Jeder von uns ist ein Unikat, das sich nie wiederholen wird. Allen meinen Freunden und Bekannten danke ich für ihre Ratschläge und Hinweise, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin: ein sehr, sehr glücklicher Mensch.«