Maranello - "Ich bin bereit. Wir alle sind bereit für die neue Herausforderung im neuen Jahr", sagte Schumacher bei der offiziellen Ferrari-Präsentation am Firmensitz der Italiener.
Vor rund 700 geladenen Gästen aus aller Welt zogen Schumacher, Teamkollege Rubens Barrichello und Testpilot Luca Badoer in Maranello die rote Plane vom F2004 und gaben 41 Tage vor dem Saisonstart am 7. März in Melbourne den Blick auf das Jubiläumsauto frei.
Mit dem 50. Formel-1-Renner in der Firmengeschichte peilen die Italiener den fünften Konstrukteurs-Titel in Folge an. Schumacher will mit seinem siebten WM-Titel das nächste Erfolgskapitel schreiben. "Es gibt nur ein Ziel: Wieder Weltmeister werden. Die Chancen sind gut, denn der neue Wagen ist noch mal besser als sein Vorgänger", erklärte der 35-Jährige und erntete für sein Titelversprechen in fließendem italienisch großen Applaus.
Neuer Ferrari mit kürzerer Nase
Die relativ späte Vorstellung des Autos im Vergleich zur Konkurrenz sieht der Weltmeister nicht als Nachteil an. "Je länger man im Windkanal testet, desto mehr Daten fließen in die Entwicklung", sagte Schumacher.
Im Gegensatz zum Rivalen BMW-Williams, der beim neuen Boliden auf eine revolutionäre Frontpartie baut, weist der F2004 nur leichte Veränderungen auf. Die Nase ist kürzer und tiefer als beim Vorgänger F2003. Eine schlanke Wespentaille ersetzt die auffälligen Haifisch-Kiemen. Der Tank wurde auf ein Fassungsvermögen von rund 115 Litern reduziert. Der V10-Motor wurde mit Blick auf Gewicht, Schwerpunkt, Benzinverbrauch und einer Leistung von rund 900 PS weiter optimiert.
Einsatz in Melbourne
"Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Aber wir haben jedes Element komplett überarbeitet", erklärte Teamchef Jean Todt, für den die Entwicklung des F2004 noch nicht abgeschlossen ist. "Wir haben noch einige Neuerungen, die wir bis Melbourne umsetzen werden", so Todt. Unter anderem soll der neue Renner bis zum Saisonstart einen neu konstruierten Heckflügel bekommen.
Ferrari-Präsident Luca Montezemolo wies bei der Präsentation hin, dass die Scuderia ihren neuen Boliden auch bei den ersten Rennen in Australien und Malaysia einsetzen werde. Zuvor war spekuliert worden, dass das neue Auto wegen der zu erwartenden Hitzerennen noch geschont werden sollte.
Für Schumacher wäre ein Rückgriff auf den Vorgänger F2003GA zum Saisonstart aber kein Rückschlag. "Ich denke, dass wir auch mit dem alten Auto in Melbourne konkurrenzfähig wären. Seine Zuverlässigkeit hat der Wagen ohnehin schon ausreichend bewiesen", ließ der in der Schweiz lebende Rheinländer wissen.
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Geheimnis um den roten Renner: Der F2004 vor der offiziellen Präsentation in Maranello.
Striptease am Boliden: Michael Schumacher (l.) und Rubens Barrichello enthüllen den neuen Ferrari. Testfahrer Luca Badoer assistiert.
Erfolgsgespann: Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo (2.v.r.) ist stolz auf seine Fahrer.
Kürzere Nase: Di Montezemolo (r.) und Schumacher analysieren die Veränderungen beim F2004.
Die Nummer eins bin ich: Michael Schumacher posiert lässig auf dem neuen Ferrari.
Seit vier Jahren das beste Team der Welt: Michael Schumacher (r.) und Rubens Barrichello.