Formel-1-Saisonstart
Australien fällt wohl zum zweiten Mal in Folge aus
Die Formel 1 startet seit Jahren in Melbourne in die Saison. So steht es auch im provisorischen Kalender für 2021 – doch die Corona-Bestimmungen machen den traditionellen Auftakt unmöglich.
Der Albert Park Circuit nach der Absage 2020: Die Organisatoren in Australien hoffen auf eine Verlegung in den Herbst, dann könnte es auch bei 23 Saisonrennen bleiben
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Scott Barbour/ dpa
Als die Formel 1 Anfang November den Rennkalender für die Saison 2021 vorgestellt hatte, wussten die Verantwortlichen genau, warum das Wort provisorisch vorangestellt wurde. Bei 14 der geplanten 23 Saisonrennen steht die endgültige Bestätigung bis heute aus. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass der Kalender gerade in der Anfangsphase ganz anders als geplant aussehen wird.
Eigentlich war der Saisonstart für den 21. März in Melbourne geplant. Seit 2011 reisen die Teams für den Auftakt ans andere Ende der Welt, die Rennen im Albert Park gelten wegen der Atmosphäre als äußerst beliebt. Doch die Bestimmungen in Australien lassen diesen Termin unmöglich erscheinen, wie nun auch Lawrence Stroll hat durchblicken lassen.
»Wir werden irgendwann im Herbst dorthin gehen, und das erste Rennen wird Bahrain sein«, sagte der Besitzer des Aston-Martin-Rennstalls der Nachrichtenagentur Reuters. In Australien gilt ein Einreiseverbot für Ausländer und wenn Ausnahmen (wie für die Formel 1 denkbar) genehmigt werden, ist eine 14-tägige Quarantäne Pflicht. In der vergangenen Saison, zu Beginn der Corona-Pandemie, war der Formel-1-Tross noch nach Melbourne gereist, um das Rennen dann kurzfristig doch abzusagen.
Neue Saison könnte in Bahrain starten
Die neue Saison könnte somit eine Woche später in Bahrain (28. März) beginnen. Die Formel-1-Teams diskutieren zusätzlich, ob die obligatorischen Testfahrten von Barcelona nach Bahrain verlegt werden sollten, um nicht zweimal in das Königreich reisen zu müssen. Das wiederum könnte bedeuten, dass die Testfahrten von Anfang auf Mitte März verlegt werden, um die Termine näher aneinander zu legen.
Im provisorischen Kalender folgen auf Bahrain ein Rennen in Shanghai (11. April) und eine noch festzulegende Rennstrecke (25. April), da der Große Preis von Vietnam nach einem Korruptionsskandal um den ehemaligen Bürgermeister von Hanoi, Nguyen Duc Chung, offenbar ausfallen wird. In China gelten derzeit ähnliche Bestimmungen wie in Australien, auf einen Quarantänezwang werden sich die Teams nicht einlassen.
Stattdessen könnte sich die Formel 1 bereits nach Bahrain auf den Weg zurück nach Europa machen. Verschiedene Medien, darunter »Motorsport Magazin« und »F1-Insider«, berichten davon, dass die Rennstrecken im portugiesischen Portimão und in Imola (Italien) – wie schon in der vergangenen Saison – als Ersatzorte für China und Vietnam einspringen könnten. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus, doch derzeit spricht viel dafür, dass der Rennkalender so aussehen wird:
Mitte März: Testfahrten in Bahrain
28. März: 1. Saisonrennen in Bahrain
11. April: 2. Saisonrennen in Portimão
25. April: 3. Saisonrennen in Imola
Ab Mai hofft die Formel 1 auf eine Entspannung in der Corona-Pandemie, um dann mit dem ursprünglich geplanten Kalender weitermachen zu können. »Ich glaube, dass wir zwei oder drei schwierige Monate vor uns haben«, sagte Stroll. »Es gibt aber ein Licht am Ende des Tunnels mit dem Impfstoff. Ich denke, die ersten paar Rennen werden herausfordernd sein.«
Die Organisatoren in Australien hoffen auf eine Verlegung in den Herbst, dann könnte es auch bei 23 Saisonrennen bleiben.
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Der Albert Park Circuit nach der Absage 2020: Die Organisatoren in Australien hoffen auf eine Verlegung in den Herbst, dann könnte es auch bei 23 Saisonrennen bleiben