Formel 1 Qualifying in Suzuka wegen Taifun verschoben

Ein Taifun bringt das Rennwochenende beim Grand Prix in Japan durcheinander. Sebastian Vettel und seine Kollegen sind dadurch am Sonntag gleich doppelt gefordert.
Sebastian Vettels Ferrari bleibt am Samstag in der Box

Sebastian Vettels Ferrari bleibt am Samstag in der Box

Foto: Clive Mason/ Getty Images

Die Organisatoren der Formel 1 beobachteten die Situation bereits am Donnerstag, nun haben sie eine Entscheidung getroffen: Aus Sorge vor den drohenden Auswirkungen des Taifuns Hagibis findet die Qualifikation zum Grand Prix von Japan erst am Rennsonntag statt. Alle für den Samstag auf dem Suzuka International Racing Course geplanten Aktivitäten seien abgesagt worden, gaben die Veranstalter am Freitagmorgen bekannt.

"Der Motorsportweltverband Fia und die Formel 1 unterstützen die Entscheidung im Interesse der Sicherheit für die Zuschauer, Wettbewerber und jeden sonst auf dem Suzuka Circuit", hieß es in der Mitteilung .

Das bedeutet, dass die Rennfahrer nur die zwei Trainingseinheiten am Freitag haben, um ihre Wagen auf das 17. Saisonrennen abzustimmen. Das dritte Freie Training entfällt ersatzlos. Die Teams zeigten Verständnis. "Die Sicherheit hat oberste Priorität, nicht nur für uns, sondern auch für die Zuschauer, die an die Strecke reisen", sagte Ferrari-Pilot Sebastian Vettel.

Den einzigen Trainingstag dominierte Mercedes. Wie schon am Morgen in Suzuka sicherte sich Valtteri Bottas auch am Nachmittag die Bestzeit. Der Finne hatte mit seiner schnellsten Runde am Freitag in 1:27,785 Minuten 0,10 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen und Weltmeister Lewis Hamilton. Vettel landete im Ferrari direkt hinter seinem Stallrivalen Charles Leclerc nur auf dem fünften Platz. Dritter wurde Max Verstappen im Red Bull.

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Die Qualifikation findet nun am Sonntag um 10.00 Uhr Ortszeit statt, wenn sich die Wetterlage bis dahin beruhigt haben sollte. Das Rennen soll wie geplant um 14.10 Uhr (7.10 Uhr deutscher Zeit, Liveticker: SPIEGEL, TV: RTL, Sky) starten. "Das erhöht ein bisschen den Druck auf den Freitag, weil man da so viel wie möglich erledigen muss", hatte Racing-Point-Pilot Sergio Pérez zu einer möglichen Verlegung der Startplatzjagd gesagt, noch bevor diese beschlossen war.

Im Fall einer Absage der Qualifikation würden die Rennkommissare um den deutschen Vorsitzenden Hans-Gerd Ennser gemäß Artikel 11.9.3.b ihre Weisungsbefugnis nutzen und die Ergebnisse des zweiten Freien Trainings vom Freitag heranziehen. Dann würde Bottas von der Poleposition starten.

Mercedes kann schon beim 17. von 21 Saisonrennen die Konstrukteurs-WM gewinnen. Hamilton und Bottas müssten dafür am Sonntag mindestens 14 Punkte mehr holen als Vettel und Leclerc in ihren Ferraris. In diesem Fall würden sich die Silberpfeile zum sechsten Mal nacheinander die Team-WM sichern.

Erinnerungen an 2004

In Suzuka waren bereits 2004 und 2010 die Qualifikationen verschoben worden. 2004 hatte Taifun Ma-on den üblichen Ablauf durcheinandergebracht, sechs Jahre später verhinderten starke Regenfälle das normale Prozedere. Letztmals war in der Formel 1 beim USA-Rennen im texanischen Austin 2015 die Startplatzjagd wegen Unwetters auf den Rennsonntag verschoben worden.

In Japan könnte Wirbelsturm Hagibis am Wochenende mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 Kilometern pro Stunde auf Land treffen - und zwar in der Region Kinki im Westen des Landes, wo auch die Großstadt Osaka liegt. Suzuka in der Präfektur Mie befindet sich rund 100 Kilometer Fluglinie entfernt östlich. Nach Einschätzung der nationalen Wetterbehörde wird der Taifun starke Sturmböen sowie Regenfälle mit sich bringen und könnte auch Überschwemmungen auslösen.

ptz/dpa/sid
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