Verstappen dominiert erneut in Spielberg Österreich, oranje

Zehntausende Verstappen-Fans waren nach Spielberg gereist und färbten die Tribüne orange
Foto:GEPA pictures/ Manfred Binder / imago images/GEPA pictures
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Kritische Masse: Die Formel 1 fährt in dieser Saison nach 36 Jahren wieder im niederländischen Zandvoort. Zwar erst im September, doch am Sonntag in Spielberg hat man bereits einen Vorgeschmack davon bekommen, welchen Empfang die Fans ihrem Star Max Verstappen dann bereiten könnten. Nachdem der Red-Bull-Pilot in Österreich seinen dritten Sieg in drei Wochen eingefahren hatte, tauchten sie die Tribünen in der Steiermark in ein orangenes Farbenmeer, oranger Bengalo-Rauch lag das ganze Wochenende über der Strecke. »Alles war in Orange getaucht, es war unglaublich«, sagte Verstappen. Erstmals seit Ende 2019 waren wieder große Zuschauermassen auf den Tribünen zugelassen. 132.000 Zuschauer zählten die Organisatoren über die drei Grand-Prix-Tage in der Steiermark, über 60.000 sollen beim Rennen gewesen sein – trotz Coronapandemie und sich ausbreitender Delta-Variante. Die Maskenpflicht für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete wurde zudem aufgehoben.
The undisputed master of the Red Bull Ring 👌
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Das Ergebnis: Mit seinem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg konnte Verstappen auch das zweite Österreich-Rennen mit knapp 18 Sekunden Vorsprung für sich entscheiden. Valtteri Bottas im Mercedes und Lando Norris im McLaren komplettierten das Podium. Weltmeister Lewis Hamilton, der nur von Platz vier aus an den Start gegangen war, konnte seine Position nicht verbessern. Lesen Sie hier den Rennbericht.
15 Tage, drei Siege: Schon der erste Auftritt in Spielberg am vergangenen Wochenende war eine Machtdemonstration von Red Bull, nach drei Siegen in 15 Tagen beträgt der Abstand von Verstappen auf Hamilton in der Fahrerwertung nun bereits 32 Punkte. Auch in der Konstrukteurswertung liegt der Rennstall 44 Zähler vorn. Für Mercedes ist die Titelverteidigung ernsthaft in Gefahr.
Demütigung für Hamilton: Besonders frustrierend gestaltete sich der Große Preis von Österreich für den Titelverteidiger, an dessen Mercedes ein Schaden festgestellt wurde. In Runde 51 erhielt Bottas das Okay aus der Box, seinen vor ihm auf Platz zwei liegenden Teamkollegen passieren zu dürfen. Auch Norris zog vorbei. Hamilton war zuvor einmal hart über die Kerbs gefahren, dass der Schaden daher rühre, glaubte er jedoch nicht. Wie schon in der vergangenen Woche kritisiert er fehlende Updates. »Wir müssen etwas bringen und so viel Performance wie möglich finden, sonst wird das Ergebnis meist so aussehen«, wird er bei »Motorsport Total« zitiert.
Der Prinz von Österreich: Mit vier Siegen ist Verstappen nun vor dem Franzosen Alain Prost (drei Siege) der erfolgreichste Formel-1-Fahrer in Spielberg. Doch wenn Verstappen der König von Österreich ist, ist Lando Norris der Prinz. Von seinen insgesamt bisher vier Podestplätzen holte die 21-jährige Nachwuchshoffnung zwei in der Steiermark, zuletzt 2020. Sein Rückstand auf Bottas betrug am Sonntag nur rund drei Sekunden. Ohne die gegen ihn verhängte Fünfsekundenstrafe wäre möglicherweise sogar Platz zwei möglich gewesen.

Lando Norris
Foto:Georg Hochmuth / dpa
Abgedrängt? Die Rennkommissare hatten ihm vorgeworfen, den in Runde vier, Kurve vier außen überholenden Sergio Pérez im Red Bull abgedrängt zu haben. McLaren-Teamchef Andreas Seidl übte daran Kritik und bekam Beistand vom Red-Bull-Teamchef: Das sei »hartes Racing« gewesen, sagte Christian Horner. Norris selbst, Vierter in der Fahrerwertung, sah es gelassen: »Es war aufregend, aber ich bin ein kleines bisschen enttäuscht, denn es hätte der zweite Platz werden sollen. In der ersten Runde war das einfach normales Racing. Ich habe Sergio Pérez nicht von der Strecke gedrängt, er ist alleine von der Strecke gekommen. Aber Platz drei ist auch gut, ich bin zufrieden.«
LAP 4/71
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We're back to racing! Verstappen leads the way
Norris and Perez fight for P2, but the Red Bull goes wide and drops to P10 through the gravel!#AustrianGP 🇦🇹 #F1 pic.twitter.com/pN65OtXsLw
Gleich doppelte Strafe für Pérez: Für Pérez selbst lief es in Folge weniger gut: Nachdem er durch das missglückte Überholmanöver gegen Norris von der Strecke abkam und auf Platz zehn zurückgefallen war, gerieten der Red-Bull-Pilot und Ferrari-Fahrer Charles Leclerc in Runde 41 aneinander. Diesmal war Pérez innen und schickte Leclerc ins Kiesbett, dieselbe Aktion wiederholte sich wenige Runden später in Kurve sechs. Pérez wurde gleich doppelt sanktioniert, durch die zehn Sekunden Strafe wurde es für Verstappens Teamkollegen am Ende Platz sechs. »Pérez hat mehr Strafsekunden als Punkte gesammelt, das war leider nicht so optimal«, sagte Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko nach dem Rennen. Man habe Platz eins und zwei erwartet.