Großer Preis von Belgien Verstappen fährt von Platz 14 noch zum Sieg

Viel, viel schneller als der Rest: Max Verstappen
Foto: KENZO TRIBOUILLARD / AFPWeltmeister Max Verstappen hat seine zweite Aufholjagd in Folge mit dem nächsten Sieg gekrönt. Vier Wochen nach seinem Erfolg in Ungarn, als der Red-Bull-Pilot von Platz zehn noch ganz nach vorn fuhr, gelang Verstappen beim Großen Preis von Belgien von Startplatz 14 noch der Sprung auf Platz eins. Sergio Pérez machte auf Platz zwei den Red-Bull-Doppelsieg in Spa-Francorchamps perfekt, Platz drei ging an Carlos Sainz im Ferrari.
Die Qualifikation am Samstag hatte für eine bunt durchmischte Startaufstellung gesorgt – weniger wegen überraschender Rundenzeiten, dafür wegen zahlreicher Strafversetzungen. Ein unerlaubter Motorenwechsel bedeutete für Verstappen trotz Quali-Bestzeit einen Platz im hinteren Teil des Feldes, einen Platz vor dem WM-Zweiten Charles Leclerc im Ferrari. Die ersten drei nach dem Samstag hießen Sainz, Pérez und überraschend Fernando Alonso: Der Ex-Weltmeister ging im Alpine einen Platz vor Lewis Hamiltons Mercedes ins Rennen.
Der Start war ereignisreich: Pérez verlor gleich drei Plätze auf den ersten Metern, Sainz hielt die Spitze zunächst souverän. Dahinter kollidierten Hamilton und Alonso, der Alpine konnte weiterfahren, Hamilton, am Unfall wohl der Hauptschuldige, musste seinen beschädigten Mercedes abstellen. Auch auf den hinteren Plätzen schaffte es nicht jeder unbeschadet durch die ersten beiden Runden, Williams-Pilot Nicholas Latifi räumte bei einem Dreher unglücklich Valtteri Bottas’ Alfa Romeo ab. Der Finne musste das Rennen daraufhin beenden.
Anschließend führte das Safety-Car für wenige Runden an, Leclerc musste nach Problemen die angestrebte Aufholjagd unterbrechen, um sich neue Reifen zu holen. Nach dem Re-Start dann begann Verstappen zu zeigen, warum er in den Trainingseinheiten und in der Qualifikation bislang der überragende Fahrer in Belgien war: Mühelos pflügte der Niederländer durchs Feld, überholte Konkurrent um Konkurrent und setzte sich schon in der achten von 44 Runden an Rang drei.
Es sollte nicht beim bloßen Podestkurs bleiben: In der zwölften Runde fuhr Sainz an die Box, auf der Strecke ging Verstappen am Teamkollegen Pérez vorbei. Um Sainz endgültig zu kassieren, reichte es noch nicht ganz. Als Verstappen sich vier Runden später seinen zweiten Satz weiche Reifen abholte, ging der Ferrari wieder vorbei. Die frischeren Reifen aber reichten Verstappen aus, um den Rückstand bis zur 18. Runde aufzuholen und sich auch um den Stopp bereinigt in Führung zu bringen. Nach nicht einmal der Hälfte der Strecke hatte Verstappen das Rennen erfolgreich auf den Kopf gestellt.
Auch Pérez im zweiten Red Bull war für Sainz schließlich nicht mehr zu halten. Mercedes-Pilot George Russell und Leclerc im zweiten Ferrari kamen auf den Plätzen vier ins fünf ins Ziel, der Monegasse musste seinen Platz aufgrund einer Zeitstrafe allerdings nach Rennende noch an Alonso abtreten. WM-Punkte gab es auch für Sebastian Vettel auf seiner Abschiedstournee, der scheidende Ex-Weltmeister steuerte seinen Aston Martin auf Platz acht. Mick Schumacher belegte im Haas den 17. Platz.
Weiter geht es für die Formel 1 nach zuletzt vier Wochen Sommerpause bereits kommende Woche. Dann im niederländischen Zandvoort, der Heimstrecke des in Belgien überragenden Verstappen.