Formel 1 Michael Schumacher: "Regen wäre uns willkommen"
sid:
"Was sagen Sie als Hobby-Kicker zur bitteren Niederlage von Bayern München im Champions-League-Finale gegen Manchester United?"
Michael Schumacher: "Das ist so wie in der Formel 1, wenn man mit zehn Sekunden Vorsprung zur Ziellinie fährt und einem kurz davor das Benzin ausgeht. Wenn man dann zuschauen muß, wie der Gegner an einem vorbeifährt und einem den Sieg wegschnappt, ist das ganz bitter. So ähnlich stelle ich mir das im Fußball vor. Das ist schade, ich hätte es den Bayern wirklich gegönnt."
sid: "Auch Sie haben in dieser Woche für einen guten Zweck wieder die Fußballschuhe geschnürt ..."
Schumacher: "Wir haben ein Benefizspiel zugunsten der Kinder im Kosovo veranstaltet. Es hat an diesem Tag nur Gewinner gegeben. Vor allem den Menschen im Kosovo haben wir geholfen. Wir haben rund 2,3 Millionen Mark eingspielt, darüber freue ich mich sehr."
sid: "Zurück zur Formel 1. Sie führen in der WM-Gesamtwertung derzeit mit zwölf Punkten vor Ihrem großen Rivalen Mika Häkkinen. Der gilt in Barcelona am Sonntag als Favorit. Teilen Sie diese Einschätzung?"
Schumacher: "Wir haben viel getestet und sind jetzt da, wo wir es erwartet haben. Wir haben aber noch ein paar Ideen, wie wir unsere Situation verbessern können. Ich hoffe, daß wir das am Wochenende umsetzen können. Im Moment gehe ich jedoch davon aus, daß McLaren-Mercedes in Barcelona schneller sein wird."
sid: "Welche Rolle könnte das Wetter spielen?"
Schumacher: "Regen wäre uns diesmal ganz willkommen. Wir wissen, daß die McLaren ihre Vorteile auf nasser Rennstrecke nicht wie gewohnt ausspielen können. Auf der anderen Seite sind Regenrennen stets ein Lotteriespiel. Wenn man da nicht aufpaßt und einen Fehler macht, kann man schnell von der Piste fliegen."
sid: "Vor dem Rennen in Monaco wirkten Sie sehr gestreßt. Wie ist Ihre Stimmung jetzt?"
Schumacher: "Ich bin hier genauso locker oder genervt wie in Monaco. Nur mit dem Unterschied, daß meine Gewinnchancen diesmal kleiner sind. Doch deshalb wird sich meine Gemütsverfassung nicht gleich ändern."