Formel 1 Mosley setzt rebellierende Teams unter Druck

Die Lage in der Formel 1 spitzt sich zu: Fia-Boss Mosley hat die acht in der Fota verbliebenen Teams zur Rücknahme ihrer Bedingungen aufgefordert - drei Tage vor Bekanntgabe des Starterfeldes der kommenden Saison. Nur so könnten die Rennställe am Planungsprozess für 2010 teilnehmen.

Hamburg - Nur wer folgsam ist, darf mitbestimmen: Fia-Boss Max Mosley hat die in der Teamvereinigung Fota zusammengeschlossen acht Formel-1-Rennställe aufgefordert, sich ohne Bedingungen für die Saison 2010 einzuschreiben. Danach könne man gemeinsam die Regeln im Sinne aller gestalten.

Fia-Präsident Mosley: "Sie haben die Wahl"

Fia-Präsident Mosley: "Sie haben die Wahl"

Foto: AP

"Sobald wir die Liste der eingeschriebenen Teams haben, können wir unter Voraussetzung der Zustimmung aller Mannschaften die Regeln anpassen", zitierten "autosport.com" und "motorsport-total.com" übereinstimmend aus dem Schreiben des Präsidenten des Internationalen Automobilverbandes Fia an die acht Rennställe. Williams und Force India hatten sich bereits ohne Bedingungen eingeschrieben und waren daher aus der Fota ausgeschlossen worden.

Wie ernst es Mosley in der Auseinandersetzung ist, belegen diese Worte an die rebellierenden Rennställe: "Sie haben die Wahl, ob Sie an diesem Prozess als ordnungsgemäß eingeschriebenes Team teilhaben wollen oder nicht. Wenn sie teilhaben möchten, dann sollten Sie uns nun mitteilen, dass ihre Nennung nicht an Bedingungen geknüpft ist."

Eine Reaktion der Fota, der neben Wortführer Ferrari auch BrawnGP, Toyota, BMW-Sauber, McLaren-Mercedes, Renault, Red Bull und Toro Rosso angehören, gibt es noch nicht. Nach Informationen der dpa aber wollen die Rennställe noch vor dem Tag der Entscheidung am Freitag zusammenkommen, um sich über das weitere Vorgehen abzustimmen.

Würden sich die Teams wie von Mosley gefordert, vorbehaltlos einschreiben, hätten diese in dem seit Wochen tobenden Machtkampf allerdings kein Druckmittel mehr und wären dem Fia-Chef quasi ausgeliefert. Ein Zurück gäbe es nicht mehr. Bleiben sie bei ihrem Kurs, und danach sieht es eher aus, könnte die Konfrontation gravierende Auswirkungen auf den Fortbestand der jetzigen Formel 1 haben.

Mindestens zehn neue Teams hätten sich für einen der maximal 13 Plätze im kommenden Jahr beworben, so Mosley. Allerdings dürfte auch klar sein: Namen wie Campos, Lola oder Prodrive haben weder die Klang- noch die Zugkraft wie Ferrari oder McLaren-Mercedes. Und die derzeit angestellten Piloten um Weltmeister und Silberpfeil-Fahrer Lewis Hamilton bekannten sich am Wochenende klar zur Fota.

Diese wehrt sich vor allem gegen die von Mosley ab der kommenden Saison beabsichtigte Budgetobergrenze von rund 45 Millionen Euro. "Es liegt an ihnen, aber der einfachste Weg ist, wenn sich alle unter dem Budgetlimit einschreiben", bekräftigte Mosley in dem Brief. Die Fota will dagegen das von Beginn an umstrittene Energierückgewinnungssystem Kers - ebenfalls ein Steckenpferd Mosleys - abschaffen, um die Kosten in der "Königsklasse" weiter einzudämmen.

Mosley bot den Teams in seinem Schreiben an, dass man sich umgehend nach der Bekanntgabe am Freitag zusammensetzen werde, um die Regeln im Sinne aller zu modifizieren. Die Veränderungsvorschläge sollen die Teams ihrer bedingungslosen Nennung beifügen.

fsc/dpa
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