Freies Training in Monza
Schumacher kracht in Reifenstapel
Für Ferrari könnte der Heim-Grand-Prix zum Debakel werden. Die zweite Trainingseinheit endete für Michael Schumacher nach einem Fahrfehler in der Streckenbegrenzung. Auch die Zeiten der Ferraristi waren schockierend. Trainingsbestzeit fuhr einmal mehr Mercedes-Testpilot Pedro de la Rosa.
Monza - Für Michael Schumacher endete der Auftakt beim
Ferrari-Heimspiel in Monza in der berühmten Parabolika-Kurve in einem Reifenstapel. Nach einem Dreher landete der Weltmeister im Freien Training zum Großen Preis von Italien am Sonntag (14 Uhr, Liveticker bei SPIEGEL ONLINE) lediglich auf dem 13. Platz. Nach nur 28 Minuten der
zweiten Trainingssitzung rutschte der 36-Jährige in die Streckenbegrenzung, stieg aber Sekunden später unverletzt aus dem zerstörten Boliden.
Bis zum Ende des Trainings war Schumacher hinter dem Fangzaun stehend nur noch Zuschauer. Als sein Ferrari abgeschleppt wurde, scherzte er aber schon wieder mit den Streckenposten. "Ich hatte eine Veränderung der Einstellung vorgenommen. Das war wohl etwas zu
viel", erklärte Schumacher seinen Ausritt. Bei allem Humor räumte er eine gewissen Ratlosigkeit ein: "Wir haben auf
dieser Strecke viel getestet und wissen, wo wir stehen. Zum Glück sind meine Reifen nicht beschädigt worden", so Schumacher.
Trotz der schwachen Trainingsleistungen stärkte nach Teamchef Jean Todt ("Michael leidet und tut alles") auch Ferrari-Technikchef Ross Brawn dem Star-Piloten den Rücken. "Michael setzt sich immer noch stark ein und versucht, das Beste zu leisten", erklärte der seit 1997 für Ferrari tätige Brawn, der nicht an ein nahendes Karriereende Schumachers glauben mag: "Ich spüre, dass er noch Lust hat."
Diesen Eindruck hatte man auch bei den Mercedes-Piloten: Tagesbester in Monza war McLaren-Mercedes-Testpilot Pedro de la Rosa (Spanien/1:20,201). Seine Kollegen Juan
Pablo Montoya (Kolumbien/1:21,583) wurde Dritter, Kimi Räikkönen landete auf Platz vier (Finnland/1:21,735). "Es war für uns ein guter erster Tag", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug.
Was man im Zusammenhang mit den deutschen Fahrern nicht behaupten kann. Mit einer Ausnahme: Nick Heidfeld fuhr als bester Deutscher im BMW-Williams auf den sechsten Rang (1:22,107). Ralf Schumacher (Toyota/1:23,126) enttäuschte ebenso wie sein Bruder und wurde am Ende 15. Der in der WM-Wertung führende Spanier Fernando Alonso musste sich im Renault mit Platz 11 begnügen. Schumachers Teamkollege Rubens Barrichello fuhr mit 1:23.213 Minuten auf einen enttäuschenden 16. Rang.