Bundesliga 1. FC Nürnberg trennt sich von Trainer Wiesinger

Die 0:5-Pleite gegen den Hamburger SV war zu viel: Der 1. FC Nürnberg hat Trainer Michael Wiesinger gefeuert. Das gab der Bundesliga-Club nach einem Krisentreffen bekannt. Wiesinger ist der dritte Bundesliga-Trainer, der in dieser Saison gehen musste. Vorerst übernimmt der Coach der U23.
Trainer Michael Wiesinger: "Wir sehen uns dazu gezwungen"

Trainer Michael Wiesinger: "Wir sehen uns dazu gezwungen"

Foto: Daniel Karmann/ dpa

Hamburg - Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg hat nach dem 0:5-Debakel gegen den Hamburger SV vom Sonntag die Notbremse gezogen und sich von Trainer Michael Wiesinger getrennt. Das gab der Club am Montagabend bekannt.

"Nach der deutlichen 0:5-Niederlage gegen den HSV und einer sachlichen Aufarbeitung des bisherigen Saisonverlaufs sind wir in intensiven Gesprächen zu der gemeinsamen Entscheidung gelangt, diesen Schritt vollziehen zu müssen", sagte Sportvorstand Martin Bader: "Es war eine sehr schwere Entscheidung, aber im Interesse des 1. FC Nürnberg sehen wir uns dazu gezwungen." Die letzten Spiele hätten gezeigt, dass kein kontinuierlicher Aufwärtstrend erkennbar sei.

Interimstrainer wird zunächst U-23-Trainer Roger Prinzen, der die Nürnberger auch beim anstehenden Bundesliga-Spiel bei Eintracht Frankfurt am 19. Oktober betreuen könnte. Ein neuer Chef soll nach Club-Angaben sobald wie möglich präsentiert werden.

Der 40-jährige Wiesinger hatte den Traditionsverein am 24. Dezember 2012 nach dem Wechsel von Dieter Hecking zum VfL Wolfsburg gemeinsam mit dem bis dahin als Co-Trainer fungierenden Armin Reutershahn übernommen. Ex-Profi Wiesinger traf allerdings die finalen Entscheidungen.

Der schlechteste Start seit 27 Jahren

In der Rückrunde der vergangenen Saison hatte Wiesinger immerhin 24 Punkte geholt und mit dem FCN einen ordentlichen zehnten Platz belegt. In dieser Spielzeit wollte sich der Club konsolidieren, doch bisher lief wenig nach Wunsch. Im DFB-Pokal blamierten sich die Nürnberger in der ersten Runde bei Zweitligist Sandhausen, in der Liga gab es in acht Spielen bei fünf Remis noch keinen Sieg - wie letztmals vor 27 Jahren.

Die Entlassung Wiesingers deutete sich schon kurz nach der HSV-Pleite an. Wiesinger hatte nach dem Spiel erklärt, dass er für sich "jetzt auch mal nachdenken" müsse. "Es geht nicht um mich, der Club muss in die Spur kommen." Er könne auch die vereinzelten "Wiese-raus"-Rufe der Fans verstehen, "momentan habe ich keine Argumente". Auch Bader kündigte bereits unmittelbar nach dem "richtigen Rückschlag" gegen den HSV an, die Situation "aufzuarbeiten" und schauen zu wollen, "ob etwas kaputtgegangen ist, was nicht mehr zu kitten ist".

Vor Wiesinger, der bei Nürnberg einen Vertrag bis Juni 2015 hatte, waren in dieser Saison bereits Thorsten Fink beim Hamburger SV und Bruno Labbadia beim VfB Stuttgart gefeuert worden.

Kennen Sie unsere Newsletter?
Foto: SPIEGEL ONLINE
tok/sid/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren