Investor von 1860 München Ismaik will gegen 50+1-Regel klagen

Hasan Ismaik
Foto: Andreas Gebert/ dpaInvestor Hasan Ismaik will nach den Querelen innerhalb des tief gefallenen Traditionsklubs 1860 München gegen die 50+1-Regel im deutschen Fußball vorgehen. "Ich wollte das nie machen, aber jetzt werde ich gegen 50+1 klagen", sagte der Jordanier der "Süddeutschen Zeitung" (SZ).
Bei Zweitliga-Absteiger 1860 hatte es zuletzt einen Machtkampf zwischen Ismaik und dem Stammverein gegeben, in dessen Folge der 40-Jährige am Freitagnachmittag eine Millionenzahlung an den Klub verweigerte. Die Löwen erhielten somit keine Lizenz für die 3. Liga. Ismaik hatte sich dennoch gegen einen Abschied entschieden und will nun seinen Einfluss offenbar noch ausbauen.
Die nur in Deutschland existierende 50+1-Regel soll verhindern, dass Investoren die Macht in einem Klub übernehmen. Es gibt allerdings bereits Ausnahmen: Bayer Leverkusen gehört zu 100 Prozent der Bayer AG und der VfL Wolfsburg ist eine 100-Prozent-Tochter von Volkswagen.
Auch die TSG Hoffenheim ist zu 96 Prozent im Besitz von Dietmar Hopp und Martin Kind hält ein knappe Mehrheit bei Hannover 96. Sie nutzen eine Sonderregel, wonach Investoren, die mehr als 20 Jahre einen Klub aktiv fördern, die Mehrheit übernehmen dürfen. Vor allem wegen dieser Ausnahme gilt die Regel als rechtlich umstritten, eine Klage als durchaus aussichtsreich.
Ismaik war laut SZ offenbar davon ausgegangen, dass in der vierten oder fünften Liga die 50+1-Regel nicht gilt. "Red Bull hat in der fünften Liga angefangen, richtig?", hatte er am Freitagnachmittag der Zeitung gesagt.
...besagt, dass Investoren ungeachtet der Höhe ihrer Anteile nicht die Stimmenmehrheit an einem Fußballklub erlangen. Viele Bundesligaklubs haben ihre Lizenzspielerabteilungen als Kapitalgesellschaften ausgegliedert, um so Investoren anzulocken. Mit der Regel soll verhindert werden, dass diese Geldgeber die Entscheidungshoheit über diese Bereiche übernehmen können.