Nazi-Shirts Dynamo Dresden wirft Ordner raus
Nach dem 3:3 (0:3) gegen den FC St. Pauli herrschte bei Zweitligist Dynamo Dresden Handlungsbedarf. Allerdings nicht wegen Ereignissen auf dem Spielfeld, sondern auf den Tribünen. In der Dynamo-Fankurve wurden mehrere beleidigende Banner gezeigt. Auf Twitter wurde zudem das Foto von zwei Ordnern geteilt, auf deren Shirts eine "eindeutig nationalsozialistische Botschaft zur Schau" gestellt wurde, wie der Klub am Tag danach bestätigte.
Der Ordnerdienst am Einlass? Problemlos...
— Fanhilfe St. Pauli (@Fanhilfe_FCSP) September 1, 2019
Aber @DynamoDresden was ist bitte bei Euch im Gäste-Sitzplatzbereich los? Ist das dort die offizielle #SGD-Ordnerbekleidung? Euer Ernst?
Geht gar nicht!!!
---#fanhilfe #fcsp #sgdfcsp #nonazis #bwh @SGHDynamo pic.twitter.com/eSGa5q7oP2
Die zwei Ordnungskräfte seien vom Leiter des Sicherheitsdienstes zu Beginn des Spiels nach einer nicht umgesetzten Anweisung vom Dienst freigestellt worden und hätten sich daraufhin in den betreffenden Shirts gezeigt. Darauf ist das Symbol der SS-Totenkopfverbände zu sehen, die während des Nationalsozialismus ab 1934 mit der Bewachung der Konzentrationslager beauftragt waren.
"Vorbehaltlos kritische Auseinandersetzung"
"Diese beiden Ordner werden nie mehr direkt oder indirekt bei Veranstaltungen der SG Dynamo Dresden eingesetzt werden. Wir prüfen zudem weitere juristische Schritte", wird Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born in einer Stellungnahme zitiert.
Auf dem Platz hat @DynamoDresden heute ein 0:3 aufgeholt - und dennoch verloren. Das Deutschland-Banner von #Pegida im #Dynamo-Stadion, dazu etliche sexistische und unverholen rechtspopulistische Banner. Ein finsterer Tag für den gesamten Verein. #sgd1953 #LDHR #SGDFCSP pic.twitter.com/MmrUs3wdAS
— Wolf-Georg Winkler (@der_wolf_aus_dd) August 31, 2019
Zudem werde im Verein "eine vorbehaltlos kritische Auseinandersetzung im Hinblick auf die frauenfeindlichen und menschenverachtenden Spruchbänder stattfinden", die während des Spiels gegen den FC St. Pauli von Dynamo-Fans gezeigt wurden. "Wir haben rund um das Spiel gegen den FC St. Pauli mehrere verabscheuungswürdige Vorkommnisse zur Kenntnis genommen, wofür ich persönlich direkt nach dem Spiel beim Präsidenten Oke Göttlich um Entschuldigung gebeten habe", so Born.
In der Stellungnahme wurde zudem angekündigt, dass der Klub das kommende Turnustreffen mit seinen Fanvertretern nutzen wolle, "um die Dinge schonungslos an- und auszusprechen". Ziel sei es, "in Zukunft unter anderem auch in Zusammenarbeit mit unserer aktiven Fanszene solche menschenverachtenden Spruchbänder zu verhindern."