Zweitligist St. Pauli verliert erneut
Ein Spiel wie ein Klischee
Was passiert, wenn man im Fußball seine Chancen nicht nutzt? Das musste St. Pauli gegen Osnabrück auf bittere Weise erfahren. Und: Braunschweigs Schultz wird schon bessere halbe Stunden gehabt haben als gegen Darmstadt.
St. Paulis Borys Taschchy und Simon Makienok können nicht glauben, dass sie gegen Osnabrück verlieren
Foto:
Axel Heimken / dpa
Es ist eine der ältesten und abgenutzten Regeln im Fußball: Wer vorn nicht das Tor macht, kassiert hinten eins. Mutmaßlich jede Spielerin und jeder Spieler bekam diese Worte in der Jugend mitgeteilt. Bis zum FC St. Pauli schienen sie bis zum Freitagabend noch nicht durchgedrungen.
Beim 0:1 (0:0) gegen den VfL Osnabrück hatte St. Pauli bereits in der ersten Hälfte aussichtsreiche Möglichkeiten. Ein Abschluss von Rico Benatelli wurde geblockt (15. Minute), der 2,01 Meter große Simon Makienok vergab einen freien Kopfball (39.). Die größte Chance hatten die Hamburger jedoch in der Schlussphase. Nach einem starken Antritt von Maximilian Dittgen über die linke Seite rollte der Ball im Strafraum auf Kevin Lankford zu. Anstatt ihn direkt auf das Tor zu schießen, nahm er den Ball an, verzögerte weiter und schoss dann weit am Tor vorbei (84.).
Osnabrück hatte bis dato keinen ernsthaften Versuch in Richtung des Tors von St.-Pauli-Torwart Robin Himmelmann gebracht. Nur zwei Minuten nach der Chance von Lankford wehrte Himmelmann einen Schuss von Etienne Amenyido vor die Füße von David Blacha ab, der zum Siegtreffer abstaubte (86.). Osnabrück bleibt durch das späte Tor Tabellenzweiter, St. Pauli verweilt nach dem siebten sieglosen Spiel in Folge auf dem vorletzten Tabellenrang.
Darmstadt 98 kennt in den vergangenen Wochen nur Extreme. Nachdem die »Lilien« die vergangenen beiden Spiele 0:3 und 0:4 verloren, gewannen sie nun 4:0 (4:0) gegen Eintracht Braunschweig. Die Partie war bereits nach sieben Minuten vorentschieden; Tobias Kempe brachte Darmstadt per Elfmeter in Führung (6.), Serdar Dursun erhöhte nur eine Minute später nach einem katastrophalen Rückpass von Braunschweigs Innenverteidiger Michael Schultz (7.).
Braunschweig hatte mit schweren Abwehrfehlern zu kämpfen. Auch beim dritten Darmstädter Tor half die Eintracht-Defensive kräftig mit: Nach einem Abstimmungsfehler gingen die beiden Teamkollegen Jannis Nikolaou und Schultz gegeneinander ins Kopfballduell, der Ball landete bei Dursun, der verwandelte (34.). Für Schultz war der Abend endgültig gelaufen, als er nur zwei Minuten später Dursun foulte und den nächsten Elfmeter verursachte. Kempe verwandelte erneut (36.).